Bahnhofsareal wird zu moderner City

Ab 2018 entsteht in Feldkirch für 60 Millionen Euro urbanes Quartier samt Hotel.
Feldkirch. Der Bahnhof von Feldkirch und seine Umgebung werden in den kommenden Jahren ein neues Gesicht erhalten. Rund um den Bahnhof wird kaum ein Stein auf dem andern bleiben. Ein modernes Quartier mit urbaner Lebensqualität, mit Platz für Wohnen und Arbeiten, Grünflächen, Mobilität und Tourismus soll entstehen. Rund 60 Millionen Euro werden in das Projekt BahnhofCity Feldkirch investiert.
Bereits im Jahr 2004 fand in Feldkirch ein großer städtebaulicher Wettbewerb für das etwa 56.000 Quadratmeter große Areal beim Bahnhof statt. Ziel von Stadt und ÖBB war es, die Qualität des Bahnhofsviertels zu verbessern und die brachliegenden Flächen für eine hochwertige Nutzung zu aktivieren. Basierend auf dem Vorschlag des Wettbewerbssiegers wurde 2007 von der Stadtvertretung ein Bebauungsplan erlassen. Ab 2010 wurde dann intensiv nach einem Investor gesucht, lange, aber erfolglos. Das hat sich nun geändert: Die Stadt und die ÖBB haben zwei Grundstücke in der Größe von 15.000 Quadratmetern an das Immobilien-Unternehmen Future Bauart aus Lochau verkauft.
Hotel mit 120 Zimmern
Gestern wurde am Feldkircher Bahnhof der Nutzungsplan vorgestellt: Fünf neue Gebäude werden rund um den Bahnhofsvorplatz errichtet. Zwei davon sind 33 Meter hoch und haben elf Stockwerke. Mit den Neubauten wird Platz für 160 Wohnungen, ein Hotel mit 120 Zimmern sowie 1000 Quadratmeter Büroflächen, 1000 Quadratmeter für Gastronomie und 800 Quadratmeter Handelsflächen geschaffen. Unter dem gesamten Bahnhofsvorplatz wird eine zweigeschoßige Tiefgarage entstehen, die direkt an die Bahnsteigunterführung angeschlossen wird. „Wir haben eine besondere Idee gesucht, mit der wir die unterschiedlichen Interessen auf eine neue Art verbinden können. Unsere Vision ist es, einen zentralen Dreh- und Angelpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Beteiligten zu schaffen. So ist BahnhofCity Feldkirch entstanden, eine kompakte City mit intelligenter Verdichtung, die viel Raum für moderne urbane Lebensqualität bietet“, erklärt Roland Pircher, Geschäftsführer Future Bauart.
Für die Betreiber von Future Bauart ist die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg des gesamten Projekts. Der Charakter des Bahnhofsvorplatzes bestimme die Qualität der gesamten Umgebung. Deshalb werde der Platz überdacht und gleichzeitig von oben begrünt, so Pircher weiter. Gepflanzte Baumelemente aus Beton in unterschiedlichen Größen und Höhen sollen den Vorplatz zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen.
Das neue Konzept holt alle Busse in den überdachten Bahnhofsbereich. In Zukunft kann man trockenen Fußes von der Bahn in den Bus umsteigen. Für Fahrräder werden über 300 Abstellplätze bereitgestellt. Autos erreichen den Bahnhof über die Zufahrt in der Tiefgarage, die direkt mit den Bahnsteigen verbunden ist. Zusätzlich werden in der Tiefgarage „kiss&ride“-Bereiche und Taxistellplätze zur Verfügung stehen. Die oberirdisch wegfallenden Parkplätze werden durch öffentliche Stellplätze in der zweigeschoßigen Tiefgarage ersetzt. Der Vorplatz selbst wird dadurch autofrei.
Mit dem neuen Quartier werde der Bahnhof zur modernen Mobilitätsdrehscheibe der Stadt Feldkirch, sagt Bürgermeister Wilfried Berchtold. Auch die Erschließung der Achse Bahnhof-Innenstadt werde mit dem Projekt konsequent weitergeführt.
Baustart 2018
Bis Jahresende wollen die Betreiber von Future Bauart die Pläne für die Baueinreichung ausarbeiten, um im kommenden Jahr mit den Arbeiten beginnen zu können. Das Projekt BahnhofCity Feldkirch wird in enger Kooperation mit der Stadt Feldkirch und den ÖBB umgesetzt. Die circa vierjährige Bauphase erfordert eine Anpassung der Buspläne und Haltestellen, über die die Fahrgäste jeweils informiert werden.
Die BahnhofCity soll urbane Lebensqualität bieten.
Roland Pircher
