Konjunktur kurbelt den Handel an

Markt / 07.06.2017 • 20:06 Uhr
Besonders Geschäfte und Supermärkte im Rheintal profitieren von Schweizer Kunden. Foto: VN/Steurer
Besonders Geschäfte und Supermärkte im Rheintal profitieren von Schweizer Kunden. Foto: VN/Steurer

Handel im Land profitiert von höherer Kaufkraft der Vorarlberger und Schweizer Kunden.

schwarzach, wien. (VN-sca) Der Konjunkturaufschwung schiebt auch den heimischen Handel an. Der Umsatz im Einzelhandel (ohne Kfz) stieg im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahresquartal nominell um 2,7 Prozent und real (preisbereinigt) um 0,6 Prozent. Der gesamte Handel verbuchte ein nominelles Umsatzplus von 7,0 Prozent und ein reales Plus von 3,6 Prozent, teilte die Statistik Austria mit.

Kfz-Handel boomt

Den stärksten Anstieg in der Handelsbranche verzeichnete im ersten Quartal der Handel mit Kraftfahrzeugen, der nominell um zwölf Prozent bzw. um 10,5 Prozent real gewachsen ist. Der Großhandel erzielte nominell ein Umsatzplus von 8,2 Prozent, preisbereinigt lag das Plus bei 3,4 Prozent. Die Beschäftigung war im ersten Quartal 2017 im Handel um 0,8 Prozent höher als im ersten Quartal 2016.

Höhere Kaufkraft

Erfreulich ist die Entwicklung der Kaufkraft in Österreich, wie eine Studie von Regio Data Research zeigt. Im europäischen Vergleich hält Österreich den achten Rang, nachdem es im Jahr zuvor von Dänemark und Island überholt werden konnte. Betrachtet man nur die Eurozone, macht das immerhin Rang zwei hinter Luxemburg. An der Spitze hat es keine Veränderung gegeben und das ist besonders erfreulich für den Vorarlberger Handel: Die Schweizer sind mit Abstand die reichsten Europäer. Sie haben mit einem durchschnittlichen jährlichen Einkommen von umgerechnet etwa 39.000 Euro die Luxemburger mit „nur“ etwa 33.500 Euro klar überholt – auch dank des starken Frankens. Einem durchschnittlichen Schweizer stehen somit fast doppelt so viel Geldmittel zur Verfügung wie einem Österreicher.

Schlusslicht Kärnten

Die durchschnittliche nominelle Kaufkraft, also alle Einkünfte aus unselbständiger Arbeit, selbständiger Arbeit, Transferzahlungen, Kapitalvermögen etc. im Land ist seit dem letzten Jahr um rund 2,2 Prozent gestiegen, die Kaufkraft beträgt im Moment 21.095 Euro pro Kopf. Das Jahr zuvor waren es um Euro 449 weniger. Betrachtet man die absolute Kaufkraft je Einwohner in Österreichs Bundesländern, so hat sich an der Rangreihung nicht allzu viel verändert: Salzburg hatte im Jahr 2016 die höchste Kaufkraft (Euro 21.886), knapp gefolgt von Niederösterreich und Vorarlberg. Das kaufkraftschwächste Bundesland Österreichs bleibt Kärnten mit einer absoluten Kaufkraft von 19.792 Euro pro Kopf im Jahr.

Der erste Wiener Bezirk ist auch heuer mit großem Abstand der kaufkräftigste Bezirk, die Zuwächse sind allerdings schwächer als im Durchschnitt. Die kaufkraftschwächsten Bezirke liegen in Wien und Osttirol.