Volksbrauerei bilanziert: Bierabsatz steigt weiter

Ob neue Frastanzer-Eigentümer mehr Bier trinken? Jedenfalls wurde 2016 der Absatz gesteigert.
Frastanz. (VN-sca) Die 113. Generalversammlung der Brauerei Frastanz ist auch eine Premiere: Sie geht als erste im Zeichen der neuen Eigentümerstruktur in die Brauerei-Geschichtsbücher ein. Im vergangenen Jahr öffnete sich die Brauerei und legte 1000 Anteilscheine auf, die in nur sechs Wochen ausverkauft waren. Die Genossenschafter können sich jedenfalls freuen: Umsatz und Bierausstoß konnten 2016 deutlich gesteigert werden.
Großes Interesse
Zehn Monate nach Öffnung der Brauerei zur ersten echten „Volksbrauerei“ in Österreich begrüßten Obmann Lothar Gallaun, Aufsichtsratsvorsitzender Walter Fritz sowie Geschäftsführer Kurt Michelini am Donnerstagabend mehr als ein Drittel der 1000 neuen Eigentümer zur Generalversammlung. Die hohe Präsenz sei, so Gallaun, ein deutlicher Beweis dafür, dass das Interesse der neuen Eigentümer an der Brauerei nicht nur im Rahmen der Anteilszeichnung groß war. Die neuen Frastanzer-Eigentümer wurden bei dieser historischen Sitzung jedenfalls nicht enttäuscht. Geschäftsführer Michelini präsentierte ausgesprochen positive Zahlen.
8,4 Millionen große Bier
So konnte der Umsatz im vergangenen Jahr, bereinigt um die Biersteuer, um sechs Prozent auf sieben Millionen Euro deutlich zulegen. 42.000 Hektoliter oder 4,2 Millionen Liter Bier (oder 8,4 Millionen Halbe) wurden abgefüllt – ein Plus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
„Wir sind damit an unserer Kapazitätsgrenze angelangt. Mit Investitionen in die Erweiterung der Lagertanks, eine neue Palettisierungsanlage sowie in das neue Sudhaus und den Gärkeller rüsten wir die Brauerei für die Zukunft“, betont Michelini bei der Generalversammlung.
In den kommenden Jahren investiert die Brauerei insgesamt sechs Millionen Euro in die Modernisierung. Die Planungen seien bereits weit fortgeschritten, noch im Sommer soll die Einreichung bei den Behörden erfolgen. Im Frühjahr 2018 würden die Frastanzer gerne mit den Bauarbeiten beginnen, die dann nach einem Jahr abgeschlossen werden sollen.
Eigentümer aus der Region
Dem ursprünglichen Wunsch, mit der Öffnung der Brauerei-Genossenschaft vor allem Menschen aus der Region anzusprechen, wurde Rechnung getragen. 30 Prozent der neuen Eigentümer kommen unmittelbar aus Frastanz, die restlichen 70 Prozent verteilen sich auf ganz Vorarlberg. Durch die neue Eigentümerstruktur konnten 750.000 Euro eingenommen werden. Dieses Kapital fließe nun wie angekündet in die Erneuerung des Sudhauses und Gärkellers, so Michelini.
Frastanzer Fakten
» Eigentümer: 1000 Brauerei-Genossenschafter
» Betriebsleistung 2016:
7 Mill. Euro (+6 Prozent – Bierleistung ohne Biersteuer)
» Ergebnis vor Steuern 2016: 200.000 Euro
» Mitarbeiter: 48 (+8)
» Bier abgefüllt: 42.000 Hektoliter (+25 Prozent in fünf Jahren)
» Marktanteil in Vorarlberg:
13 Prozent (+1 Prozent)
» Vertriebsgebiet:
Vorarlberg (95 Prozent)
» Investitionsvolumen 2017 und 2018: rund 6 Millionen Euro