Brückenbau zwischen Bestand und Entfaltung

Lustenau. (VN) Die Lustenauer System Industrie Electronic GmbH (S.I.E) hat bereits ein architektonisch anspruchsvolles Headquarter im Lustenauer Millennium Park. Es wurde 2004 mit dem Österreichischen Bauherrenpreis sowie dem Staatspreis Architektur ausgezeichnet. Nun hat das Unternehmen in den vergangenen knapp zehn Monaten einen ambitionierten Neubau realisiert. „Wir wollten unsere beiden Funktionsbereiche räumlich vereinen und unser Wachstum unterstützen“, begründet Finanzvorstand Markus Gfall.

Umgesetzt wurde das Projekt von Goldbeck Rhomberg als Generalunternehmer (GU). „Wir wollten das Projekt in die Hände eines erfahrenen Generalunternehmers und Industriebauspezialisten legen“, so Gfall. Für den Auftragnehmer war die Realisierung des Neubaus nach sehr individuellen Plänen dagegen weniger alltäglich, „obwohl auch Systembau sehr flexibel und persönlich gestaltet werden kann“, wie Kurt Mayer von Goldbeck Rhomberg betont. „Eine solche Fassade und einen solchen Brückenbau zwischen Bestand und Erweiterung wie hier hatten wir allerdings noch nicht.“

19.000 Fassadenschrauben

Vor allem die Fassade, eine auffallende Metallhülle, war eine Herausforderung, so Projektleiter Clemens Häle. Allein rund 19.000 Fassadenschrauben wurden verarbeitet. Eine weitere Besonderheit stellte die Brücke zwischen den Betriebsgebäuden dar. „Die war dem Bauherrn besonders wichtig, weil sie die Gebäude, die Arbeitsbereiche und auch das Alte und das Neue sehr symbolträchtig zusammenführt.“

Das neue Gebäude umfasst rund 4700 Quadratmeter Nutzfläche, westlich gibt es noch ausreichend Platz für Erweiterung. Vorgesehen ist das aktuell aber nicht, einen Teil des Neubaus ist vermietet. Im Neubau sind 85 Arbeitsplätze untergebracht. Im Betriebsgebäude befinden sich eine eingeschoßige Lagerhalle und ein zweigeschoßiger Büro-, Produktions- und Sozialbereich. Die Anlage ist vollflächig mit einer Tiefgarage unterkellert.