Ohne Ärger durch die Ferien

Am Wochenende startet die Urlaubssaison. Gute Vorbereitung bewahrt vor Ärger.
Feldkirch. „Momentan sind es vor allem Beschwerden und Fragen zu Flügen, die uns beschäftigen“, berichtet Nina Ederer vom Konsumentenschutz der Vorarlberger Arbeiterkammer über aktuelle Fälle von Reisenden aus Vorarlberg. Die Expertin kennt die Risiken, die in den vergangenen Jahren durchaus zugenommen haben. Etwa die Tatsache, dass im Internet Ferienwohnungen angeboten werden, die es gar nicht gibt oder die mehrfach überbucht wurden. „Das könnte in Zukunft noch dramatischer werden“, spricht sie aus Erfahrung.
Reisen zählen zu den größten Ausgaben, die sich Vorarlberger Haushalte regelmäßig leisten. Sie geben durchschnittlich 1000 bis 1100 Euro pro Person für die schönste Zeit des Jahres aus. Die meisten Vorarlberger bleiben übrigens im eigenen Bundesland bzw. machen Ferien in Österreich. Die Ziele im Süden haben sich gegenüber den letzten Jahren hauptsächlich aus politischen Gründen deutlich verändert. Generell bleiben die Urlauber lieber in Europa. „Allgemein ist der gesamte westliche Mittelmeerraum sehr gefragt. Die Balearen liegen beispielsweise hoch im Kurs“, konnte Michael Nachbaur, Obmannstellvertreter der Fachgruppe Reisebüros der WKV und Geschäftsführer von Highlife Reisen schon früh in diesem Jahr feststellen. Spanien und Italien, aber auch Kroatien und Griechenland gehören heuer bei den Vorarlbergern zu den beliebtesten Reisezielen. Das lange Zeit sehr beliebte Reiseziel Türkei wird heuer gemieden. Beliebt sind nach wie vor Metropolen, trotz Anschlägen in einigen Hauptstädten. Gebucht wird früh, Last-Minute ist bei den Vorarlbergern nicht die erste Wahl.
Bei der Konsumentenberatung beginnt wie in den Tourismushotspots nun die Hochsaison. Ederer und Kollegen werden von vielen Konsumenten bereits vor der Buchung um Rat gefragt, aber ebenso zahlreich sind die Beschwerden, die, wie bereits erwähnt, hauptsächlich An- und Abreise betreffen. Teuer kann es auch werden, wenn gebuchte Reisen storniert werden, denn es gibt weder bei der Buchung im Reisebüro noch bei Onlinebuchungen ein gesetzlich verankertes Rücktrittsrecht. „Wenn man nachträglich umbuchen will, kann das hohe Kosten verursachen. Teilweise ist es sogar unmöglich“, so Ederer.
Sie rät bei Internetbuchungen zu Screenshots, auch sei es kein Fehler, wenn man sich an bekanntere Anbieter halte. „Wichtig ist auch, dass man das Kleingedruckte liest.“ Das kann z. B. bei Reiseversicherungen vor bösen Überraschungen bewahren. Wer Sicherheit und einen Ansprechpartner vor Ort haben will, der sei in den heimischen Reisebüros gut beraten, so Ederer.
Es gibt bei Reisebuchungen kein gesetzliches Rücktrittsrecht.
Nina Ederer, Arbeiterkammer




Top-Ärgernisse 2016
1. Probleme mit dem Flug (29 %)
2. Fragen zu Stornierungen (24 %)
3. Onlinebuchungen (14 %)
4. Probleme beim Preis (11 %)
5. Leistungsänderungen vor der Abreise (8 %)
6. Miese Unterbringung (7 %)
7. Sonstige Leistungsmängel, z. B. fehlender Transfer (6 %)
Quelle: Arbeiterkammer
Beratung: AK-Konsumentenschutz: +43 (0) 50 258 3000