Raumbild muss “ergebnisoffen” sein

Interessenvertretungen begrüßen Raumplanungsprozess und fordern Diskussion ohne Vorgaben.
Zwischenwasser. (VN-sca) Bis zum Jahr 2019, so die Vorstellung von Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, soll klar sein, wie das Land Vorarlberg in Zukunft aussieht. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn es geht darum, wie der Raum verplant wird, wo die Natur ihren Platz kriegt, wo und wie die Vorarlberger wohnen werden, wo die Wirtschaft produziert, handelt und dienstleistet. „Raumplan 2030“ wurde der Prozess getauft und er wird von allen Interessengruppen begrüßt. Doch Wünsche und Forderungen gibt es bereits im Vorfeld.
Die Initiative vau | hoch | drei begrüße grundsätzlich diese Absicht der Vorarlberger Landesregierung, so Josef Mathis, ehemaliger Bürgermeister von Zwischenwasser und zusammen mit dem Schwarzacher Architekten Hermann Kaufmann Sprecher der Initiative. Er betont aber, dass „es nicht damit abgetan ist, eine Überschrift neu zu formulieren. Skepsis ist angebracht, zumal vor Beginn dieser Planungsarbeiten die eingeschlagenen Pflöcke seitens der Regierung noch tiefer eingerammt werden“, bezieht er sich auf einen Artikel in den Vorarlberger Nachrichten und verlangt: „Der angekündigte Planungsprozess der Landesregierung zur Erstellung eines Raumbildes muss ergebnisoffen sein.“ Doch auch die Initiative schlägt ihre Pflöcke ein: „Die Forderung nach entschädigungsloser Rückwidmung von bestehendem Bauland ist ein zentrales Steuerungsinstrument, ebenso die Einführung einer Abgabe bei nicht widmungskonformer Verwendung von bestehendem Bauland.“
Auch die Industriellenvereinigung sagt „Ja“ zum Projekt, um gleich nachzuschieben, worauf sie Wert lege. Das „Ja“ müsse jedoch durch einen ambitionierten Zeit-, Maßnahmen- und Umsetzungsplan ergänzt werden, damit es nicht nur bei einem Strategiepapier bleibe, sagt IV-Präsident Martin Ohneberg. „Insbesondere die angekündigte Planung auf gemeindeübergreifender Ebene, die Planungssicherheit, mehr Handlungsspielräume und ein offensives Miteinander sind aus Sicht der Wirtschaft wesentliche Eckpfeiler für ein Zukunftskonzept für die nächsten zehn Jahre und danach.“
Ist nicht damit abgetan, eine Überschrift neu zu formulieren.
Josef Mathis, vau | hoch | drei