„Energiewende nicht ohne Gebäudewende“

Installateure und Heizungshersteller drängen auf Anreize bei Heizungssanierung.
Schwarzach. Rund 32.000 Heizungen in Vorarlberg entsprechen – konservativ geschätzt – nicht mehr den Anforderungen, die heute in Sachen Effizienz und Umweltverträglichkeit möglich wären. Österreichweit sollen es sogar 800.000 sein. Sie wurden vor mehreren Jahrzehnten eingebaut und tun seither ihren Dienst – halt nicht mehr so, wie das heute möglich wäre und von der Gesellschaft erwartet wird. Abgesehen davon liegen sie den Besitzern schwer auf der Tasche. Es ginge nämlich auch billiger. Umgerüstet wird aber nur schleppend.
Schleppende Sanierungen
Darauf machen heute nicht die Mitarbeiter des Vorarlberger Energieinstitutes ihren obersten Dienstherrn Landesrat Erich Schwärzler aufmerksam, sondern der Innungsmeister der Installateure, Karl-Heinz Strele, und der Vorstandsvorsitzende von Austria Email, der Bregenzer Martin Hagleitner. Sie präsentieren dem Politiker die Vorschläge des Zukunftsforums SHL (Sanitär, Heizung, Lüftung), ein Zusammenschluss der Installateursinnungen, des Heizungsgroßhandels und der Heizungshersteller, um den Sanierungsstau aufzulösen. Natürlich machen sie das aus Eigeninteresse, „aber nicht nur“, wie Hagleitner im Gespräch mit den VN unterstrich. Es gehe schließlich auch um Energieeffizienz und Klimaschutz – darum, dass man die Energiewende auch schaffe und das Wohnen günstiger mache, erläutert Hagleitner, der in der Branche für seine klaren Worte bekannt ist. „40 Prozent aller Emissionen werden durch die Haushalte verursacht“, so der Manager. „Die angestrebte Energiewende ist nicht ohne Gebäudewende machbar“, schiebt er noch nach.
Steuerliche Anreize
Schon seit Jahren mache man auf die Probleme aufmerksam und habe auch Lösungsvorschläge. Passiert sei indes nichts bis wenig, obwohl die zuständigen Politiker immer wieder Zustimmung signalisiert haben, so Hagleitner. Derzeit sei man intensiv im Gespräch mit allen wahlwerbenden Gruppen, denn nach den Wahlen sei dieses derzeit offene Zeitfenster schnell wieder geschlossen. Konkret stellt sich das Forum vor, dass man für die Heizungssanierung steuerliche Begünstigungen gewährt. „Es braucht nicht immer neue Förderungen, vielleicht kann man dadurch sogar Fördergelder einsparen“, führt Hagleitner aus. Gedacht ist an die Senkung oder eine Refundierung der Umsatzsteuer oder eine steuerliche Absetzbarkeit der Sanierungsmaßnahmen. Aber auch die Dotierung des Sanierungsschecks von derzeit 43,5 Millionen Euro bundesweit auf 100 Millionen wäre ebenso geeignet, mehr Altheizungsbesitzer für eine Sanierung zu gewinnen.
40 Prozent aller Emissionen verursachen die Haushalte.
Martin Hagleitner, Austria Email
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