Dieselgipfel: “Markt wird es richten”

In Deutschland hagelt es Kritik am Ergebnis des Dieselgipfels: Wie sieht man die Maßnahmen in Österreich?
Schwarzach. (VN-sca) „Die sogenannte Nachrüstung ist ein Placebo“, spricht Autohändler und Fachgruppensprecher Manfred Ellensohn aus, was schon deutsche Konsumentenschützer, Autofahrerclubs und Umweltorganisationen nach dem Dieselgipfel in Berlin festgestellt haben. Eine richtige Umrüstung erfordere Platz und verändere höchstwahrscheinlich den Motor: „Mehr Verbrauch, weniger Leistung“. Aber es sei auch falsch, wenn man nun jede Luftverschmutzung auf den Diesel schiebe. Von Verboten hält Ellensohn nichts: „Das wird der Markt selbst richten.“ Schon jetzt gehen die Dieselfahrzeuganmeldungen massiv zurück.
Für Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker ist „die Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch Dieseltreibstoff erwiesen. Nun gehört das Dieselprivileg abgeschafft.“ Die Steuern auf Benzin müssen gesenkt werden, und zwar auf das Niveau des Dieseltreibstoffs. „Dieser Kaufanreiz für ein Dieselfahrzeug gehört weg“, so der Nationalratsabgeordnete.
Auch für die Mobilitätsorganisation ÖAMTC (VATC), sind die Vereinbarungen von Berlin nicht ausreichend. Sprecher Jürgen Wagner fordert neben dem Software-Update zusätzliche Hardware-Nachbesserungen, wo das technisch machbar ist. Auch ein österreichischer Dieselgipfel steht auf der Forderungsliste, genauso wie eine neue Ökoprämie, die Besitzer älterer Fahrzeuge zum Umsteigen bewegt.