Steigende Nervosität an den Märkten

Bregenz. Groß war der Vertrauensvorschuss, den Corporate America dem neugewählten Präsidenten Donald Trump entgegenbrachte. Sehr eindrücklich zeigte sich dies an der Entwicklung der Aktienkurse an der Wall Street. Seit der Amtsübernahme legte der Dow Jones um über 20 Prozent zu. Gerade erst durchbrach der US-Leitindex die 22.000-Punkte Marke und setzte damit einen neuen Rekord.

Doch nach sechs Monaten Trump wächst in der Wirtschaft nun die Ungeduld. Die versprochenen deutlichen Steuerentlastungen für die Unternehmen stehen aus. Auch von dem angekündigten großen Infrastrukturplan, von dem sich die Unternehmen millionenschwere Aufträge versprochen hatten, ist nichts mehr zu hören.

Der unklare politische Kurs sorgt für zunehmende Unsicherheit bei den Unternehmen und auch an den Finanzmärkten. So hat im Juni die Zuversicht unter den Unternehmen laut einer Umfrage erstmals seit der Wahl wieder abgenommen. Als Ursache nannten die befragten Unternehmer vor allem den Stillstand in Washington. Auch der VIX Index, der die kurzfristige Schwankungsbreite der US-Aktien misst, legte um knapp fünf auf 16 Punkte zu, der höchste Wert in Trumps Präsidentschaft.

Auch die unbesonnene Rhetorik des Präsidenten in der aktuellen Nordkorea-Krise trägt zur weiteren Verunsicherung bei. Die Wirtschaft wie auch die Aktienmärkte brauchen Vorhersehbarkeit. Gelingt es Trump, die aktuelle Verunsicherung aufzulösen, werden Konjunktur und Aktienmärkte den aktuellen Wachstumskurs beibehalten.