Beim Biertest ein Pestizid im “Pfiff” nachgewiesen
Vier von neun österreichischen Bieren enthielten Unkrautvernichter Glyphosat.
dornbirn. (VN-mm) Die gute Nachricht zuerst: Deutsche Biere sind weit höher mit Glyphosat belastet als österreichische. Die weniger gute Nachricht: Es finden sich auch dort Spuren des Pestizids. Das hat ein Test der Umweltorganisation Global 2000 ergeben. Vier von neun Bieren enthielten Glyphosat. Betroffen ist unter anderem die Mohrenbrauerei in Dornbirn. Neben dem „Ottakringer“ wies das „Mohren Pfiff“ die höchste Belastung auf. Die gefundenen Werte lagen laut Global 2000 zwischen 4 und 7 Mikrogramm pro Liter. Das Unternehmen berichtet in einer schriftlichen Stellungnahme von 1,7 Mikrogramm. Außerdem wird festgehalten, dass es für Bier keinen gesetzlich festgelegten Grenzwert gibt. Gleichzeitig spricht sich die Mohrenbrauerei dafür aus, dass Glyphosat keine Zulassung mehr erhält. Bekanntlich steht bei der EU demnächst eine Entscheidung darüber an.
Schadstoff-Monitoring
Nach Bekanntwerden des Testergebnisses ging es in der Brauerei an die Ursachenforschung. „Mohren bezieht ausschließlich von regionalen Braugetreide-Lieferanten aus Österreich und Süddeutschland, wo der Einsatz glyphosathaltiger Mittel nicht zugelassen ist“, betont Geschäftsführer Heinz Huber. Mohren nehme die Lebensmittelsicherheit beim Bier insgesamt sehr ernst. Deshalb werde regelmäßig ein Schadstoff-Monitoring auf über 400 Insektizide, Herbizide, Pestizide und Schwermetalle durchgeführt. Ein akkreditiertes Institut untersucht laut Mohrenbrauerei die Biere auch kontinuierlich auf Glyphosat. Es sei jedoch davon auszugehen, dass in allen Lebensmitteln, die Getreide wie Gerste, Hafer, Weizen oder Roggen enthalten, Spuren des Pestizids nachweisbar sind.
Glyphosat ist der am meisten eingesetzte Unkrautvernichter. Die Risikobewertung ist unterschiedlich. Es wird einmal als „wahrscheinlich krebserregend“ und einmal als „wahrscheinlich nicht krebserregend“ eingestuft.
Wir nehmen die Lebensmittelsicherheit bei Bier sehr ernst.
Heinz Huber