Euro geht auf Höhenflug

Markt / 29.08.2017 • 19:09 Uhr
Der Euro wird an den Finanzmärkten immer stärker.
Der Euro wird an den Finanzmärkten immer stärker.

Gemeinschaftswährung durchbricht erstmals seit Jänner 2015 die 1,20-Dollar-Marke.

Frankfurt. Was Verbraucher freut, stößt in der Wirtschaft auf Skepsis. Die Anleger an den internationalen Devisenmärkten haben sich am Dienstag im großen Stil mit Euro eingedeckt. Die europäische Gemeinschaftswährung durchbrach erstmals seit Jänner 2015 wieder die Marke von 1,20 Dollar und notiert bei 1,2069 Dollar. „Gut, wenn das Grauen einen Namen hat: Janet, Mario und Harvey waren es, die die Devisenmärkte gestern durchgeschüttelt haben“, so DZ-Bank-Analystin Dorothea Huttanus. „Über Nacht hat sich dann leider noch (Kim) Jong Un hinzugesellt.“ Schon am Montag war der Euro gefragt gewesen, da Händler das Schweigen von EZB-Chef Mario Draghi zum Kursanstieg des Euro beim Notenbank-Gipfel in Jackson Hole als Kaufsignal gewertet hatten. Auch seine Fed-Kollegin Janet Yellen hatte darauf verzichtet, die Zinsspekulationen der Märkte zu steuern und damit den Dollar geschwächt. Die US-Währung hat allerdings auch mit Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Wirbelsturms „Harvey“ zu kämpfen. Darüber hinaus belastet die innenpolitische Lage in Washington die US-Währung.

Auch der japanische Yen, in Krisen als sicherer Hafen angesehen, zog an. Viele Börsianer rechnen nun mit weiteren Kursverlusten des Dollars.