Ab Oktober ist die Hypo eine normale Bank

Markt / 31.08.2017 • 22:26 Uhr
Die Hypo Vorarlberg baut eine Brücke in die Zukunft und baut das digitale Angebot aus. Foto: VN/Hofmeister
Die Hypo Vorarlberg baut eine Brücke in die Zukunft und baut das digitale Angebot aus. Foto: VN/Hofmeister

Operatives Halbjahrs­ergebnis der Landesbank mit 33,3 Millionen unter dem Vorjahr.

Bregenz. (VN-sca) Bereits bei der Präsentation der Bilanz für 2016 hatte Michel Haller, seit 1. Jänner 2017 Vorstandsvorsitzender der Hypo Bank, angekündigt, dass es heuer angesichts der Niedrig- bzw. Negativzinsen, der zunehmenden Regulierung und der Veränderungen durch die Digitalisierung nicht leichter für die Branche und damit für die Landesbank werde. So kam es dann im ersten Halbjahr 2017 auch, wie die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen zeigen. Das operative Ergebnis der Bank per 30. Juni liegt mit 33,3 Mio wie erwartet unter dem Vorjahr. In Summe liege die Bank aber mit einem Ergebnis vor Steuern von 34,5 Millionen Euro auf Kurs, so Haller.

Ein historisches Datum wird der 30. September 2017: Die letzten Wertpapieremissionen, für die das Land Vorarlberg die Haftung ausgesprochen hat, laufen an diesem Tag ab. Aufgrund der bereits vorgenommenen Emissionen zur Refinanzierung der auslaufenden Wertpapiere und der Zuflüsse sei die Hypo Vorarlberg gut vorbereitet, so Haller. „Ab Oktober 2017 sind wir dann eine normale Bank, also eine Bank ohne spezielle Landeshaftung. Auf unsere Eigentümerstruktur hat das keinen Einfluss. Das Land Vorarlberg bleibt weiterhin Haupteigentümer der Hypo.

Ausblick stabil

Die Einlagenseite der Bank hat sich trotz der niedrigen Zinsen von Anfang Jänner bis Ende Juni positiv entwickelt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind um 20,3 Prozent auf über 5,4 Milliarden Euro gestiegen. Diese hohen Liquiditätszuflüsse spiegeln das Vertrauen der Kunden in die Stabilität der Hypo Vorarlberg wider, die sich heuer ja schon einen neuen Namen gegeben hat. Das werde auch, so Haller, durch das Rating bestätigt: Standard & Poor‘s (S&P) bewertet die Bank mit „A-“, Moody‘s stuft sie mit „Baa1“ ein. Der Ausblick ist bei beiden Agenturen stabil.

Derweil rüstet die Landesbank für die Zukunft auf: Heuer hat die Hypo weiter in den Ausbau der Digitalisierung investiert. Um den Zahlungsverkehr für Unternehmenskunden zu erleichtern, wurde mit „Hypo Office Banking“ (kurz: HOB) eine innovative Lösung eingeführt. HOB ermöglicht Unternehmen die vollständige Verwaltung nationaler und internationaler Konten in einem webbasierten System. „Mit HOB sind wir die erste österreichische Bank mit einer internationalen, multibankfähigen Onlinezahlungsverkehrsanwendung für Unternehmen“, erklärt dazu  Haller. Privatkunden können seit August auch Giro-, Gehalts- oder Tagesgeldkonten online abschließen.

Hypo Halbjahr

» Operatives Ergebnis 1. HJ 2017: 33,3 Mill. Euro

» Zinsüberschuss: 81,5 Mill. Euro

» Eigenmittel per 30. Juni 2017: 1,2 Mrd.

» Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen): 5,4 Mrd. Euro
(+ 5,7%)

» Kernkapitalquote (T1): 13,42 %

» Mitarbeiter: 725

» 17 Filialen in Vorarlberg, Standorte in Wien, Graz, Wels, Bozen, St. Gallen