Kreislaufwirtschaft für Qualität

Gentechnikfreiheit ist wichtiger Beitrag zur Erfüllung der Klimabilanz.
Sulzberg „Vorarlbergs Landwirtschaft ist seit Jahrhunderten geprägt durch Viehzucht und Milchwirtschaft. Schon unsere Vorfahren garantierten beste Rohstoffe und Produkte“, erläutert der Milchqualitätsspezialist Othmar Bereuter seine gelebte Berufung. „Gute Milchprodukte sind auch heute Haupterwerb der bäuerlichen Familienbetriebe. Etwa 20 Milchkühe hat ein Hof im Schnitt, da kann man keinesfalls von industrieller Landwirtschaft sprechen. Seit Jahrzehnten wird im Milchlabor die Qualität untersucht. Die Analyseergebnisse sind Grundlage für die Bezahlung der Anlieferungsmilch der Bauern. Eine verantwortungsvolle Tätigkeit“, sagt Bereuter, der 1993 Milchreferent der Landwirtschaftskammer und Geschäftsführer des Gebietslabors Dornbirn wurde, wo heute komplexe Untersuchungen für Milchwirtschaft, Tierzucht, Veterinärmediziner, Fleischwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft durchgeführt werden.
„Die komplexen Vorgaben nach Österreichs EU-Beitritt waren anfangs für unsere kleinstrukturierte Land- und Lebensmittelwirtschaft sehr gewöhnungsbedürftig – wir mussten auf Machbarkeit für unsere Produzenten anpassen. Auch heute eine große Herausforderung. Unser Ziel: Qualitätsgarantie.“ Daher wurde 1996 der Qualitätsmanagementverein für Lebensmittel aus Vorarlberg gegründet, 2002 folgte die ARGE Milch, wo Projekte wie Gentechnik-freie Fütterung und Heumilch beschlossen sowie Qualitätsdefinitionen festgelegt werden. Bereuters Bildungsprojekte sind u. a. Alpsennkurse, Schulungen in Prozesstechnologie, Hygiene, Produktkennzeichnung und Qualitätsmanagement: „An Unis, in Organisationen oder für Anlagenhersteller werden optimale Möglichkeiten, Lösungen und Verbesserungen erarbeitet“, informiert der Netzwerker.
Verbraucher fordern immer mehr natürlich-nachhaltige Kreislaufwirtschaft für heimische Qualität sowie Transparenz, weiß Bereuter: „Hier informieren etwa Sonderschauen wie Schlaraffenland, Bauernwelten und Holz und Käse sowie die Messe-Ländlehalle umfassend.“
Seit 2005 ist die Vorarlberger Milchwirtschaft Gentechnik-frei in der Fütterung, seit September 2016 wird ausschließlich europäisches Soja in Mischfutter verwendet: „Dadurch leisten wir einen hohen Beitrag zur Erfüllung der Klimabilanz. Österreich ist mittlerweile mit 60.000 Hektar der viertgrößte Soja-Anbauer in Europa.“ „Der Montafoner Sura Kees ist eine geschätzte Spezialität“, weiß Bereuter. „Für den Montafoner Buratag am 7. Oktober auf dem Schrunser Kirchplatz werden viele Besucher von überall her erwartet.“ Die Traditionsveranstaltung „Schwarzenberger Alptag, Markt und Käseprämierung“ begeht heuer 25-Jahr-Jubiläum. 180 verschiedene Alp-, Berg- und Schnittkäse sowie Emmentaler werden bewertet und am 16. September um 13 Uhr im Angelika-Kauffmann-Saal die Gewinner bekannt gegeben.