Schreckensmonat September verliert Bedrohung

Bregenz Mit einem durchschnittlichen Ergebnis von minus zwei Prozent ist der September der schwächste Börsenmonat des gesamten Jahres. Bisher ist er seinem Ruf als Schreckensmonat aber nicht gerecht geworden. Beflügelt von der Hoffnung auf gute Auslandsgeschäfte deutscher Unternehmen kletterte der DAX zur Wochenmitte auf über 12.600 Punkte. Dabei profitierte er vor allem auch vom zuletzt etwas schwächeren Euro, nachdem Fed-Chefin Janet Yellen am Mittwochabend den anlaufenden Abbau ihrer Wertpapierbestände verkündet hat. Auch eine weitere Zinserhöhung für Ende des Jahres stellte sie in Aussicht. „Die Fed wird nicht zulassen, dass der Markt überhitzt.“ Diese Haltung der Fed gibt der EZB-Raum, ihre Zinspolitik ebenfalls ganz vorsichtig anzupassen, ohne gleichzeitig eine starke Aufwertung des Euro zu riskieren.
Rückenwind
Zur positiven Stimmung an der deutschen Börse trug auch das Lob von Standard & Poor‘s (S&P) für Portugal bei. Die Experten hoben die Bonitätsnote auf „BBB-“ an. Damit erhalten die Anleihen des Landes nach mehr als fünf Jahren das Gütesiegel „Investment Grade“ zurück. Für Rückenwind sorgte zuletzt auch ein mit 115 Punkten weiterhin hoher IFO-Geschäftsklimaindex Index. Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Die Belastung durch die Aufwertung des Euro hat sie gut weggesteckt. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 14 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Mit Blick auf die Branchen trauen wir Banken, Versicherern und konjunkturabhängigen Werten bis zum Jahresende eine überdurchschnittliche Kursentwicklung zu. Dies gilt gleichermaßen für Deutschland und Österreich.
roland.rupprechter@
hypovbg.at, Roland Rupprechter, MBA, Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg