Weitere Höchststände voraus?

Rankweil Nachdem die Sommermonate an den Märkten eher enttäuschend verlaufen sind, zeigen sich die internationalen Aktienmärkte in den letzten Wochen von ihrer besten Seite. Auch die Tatsache, dass der September historisch betrachtet zu den schwächsten Börsenmonaten gehört, störte die Märkte jüngst nicht. Ein Rekordhoch jagte das Nächste bei DAX und Co. Viele Anleger stellen sich die Frage, ob eine solche Rally überhaupt nachhaltig ist – oder ob erneut ein schmerzhafter Einbruch droht.
Eines ist gewiss: Die nächste Krise kommt – nur die Frage nach dem „Wann“ lässt sich sehr schwer beantworten. Grundsätzlich sind Anleger gut beraten, sich bei ihren Aktieninvestitionen an den Wirtschaftszyklus zu halten: So gab es in den letzten 50 Jahren in den USA nur einen Bärenmarkt mit Kursverlusten von mehr als 20 %, welcher nicht von einer Rezession begleitet wurde (Schwarzer Montag 1987). Wer also nicht bei jeder negativen Titelgeschichte sofort seine Nerven über Bord wirft und seine Aktienbestände panikartig verkauft, sollte in der Regel die langen Aufwärtsbewegungen mitmachen können. Derzeit erscheint die Wahrscheinlichkeit einer Rezession äußerst gering: Die Weltwirtschaft wächst kräftiger als erwartet und wichtige Frühindikatoren deuten aktuell sogar auf eine Beschleunigung des Wachstums hin. Nichtsdestotrotz ziehen auch einige Wolken über dem Aktienmarkt auf: Die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens könnten eskalieren und die Notenbanken in Europa sowie den USA mit einer restriktiveren Geldpolitik ins Jahr 2018 starten.
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass die Börsenmonate Oktober bis Dezember traditionell die besten sind. Somit sind neue Höchststände in den kommenden Monaten durchaus möglich, angesichts der kurzfristig doch etwas überhitzen Kursniveaus womöglich aber erst nach einer kurzen Verschnaufpause.
patrick.schuchter@vvb.at,
Patrick Schuchter, Vermögensverwaltung Volksbank Vorarlberg