Keine Zeit für Selbstzufriedenheit

Markt / 13.10.2017 • 19:14 Uhr

Eurozone ist laut Währungsfonds fast aus der Krise. Gunst der Stunde nutzen.

Washington Die Eurozone hat nach Darstellung des Internationalen Währungsfonds ihre Krise weitgehend überwunden, sagte der Europadirektor des IWF, Poul Thomsen, bei der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington. “Und das, obwohl noch vor wenigen Jahren pure Existenzangst herrschte.” Der IWF hatte in seinem Weltwirtschaftsbericht die Wachstumsprognose für die Eurozone nach oben korrigiert und sieht für nächstes Jahr einen Anstieg der Wirtschaftsleistung auf dem Gebiet der Währungsunion von 1,9 Prozent. Länder wie Spanien, Portugal und Italien hätten große Anstrengungen unternommen, die erfolgreich gewesen seien. Thomsen fordert die Länder Europas jedoch auch auf, die Gunst der Stunde zu wichtigen Reformen zu nutzen, um für das nächste Konjunkturtal vorzubeugen. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, rief indes politische Entscheidungsträger dazu auf, den Wohlstand auf der Welt besser zu verteilen. Die Weltwirtschaft erlebe derzeit den größten Aufschwung seit Jahren und der müsse genutzt werden. “Jetzt ist nicht die Zeit, selbstzufrieden zu sein.” IWF-Prognosen gehen für dieses Jahr von einem weltweiten Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent aus, der höchste Wert seit 2010. Gleichzeitig bekämen aber viele Arbeiter nicht mehr Gehalt und die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander.