Metaller warten weiter auf neuen Kollektivvertrag
wien Die Lohnverhandlungen für rund 120.000 Beschäftigte in der metallverarbeitenden Industrie in Österreich – davon rund 13.000 in Vorarlberg – sind gestern wieder abgebrochen worden. „Die Arbeitgebervertreter haben die Gespräche über den Kollektivvertrag aus nichtigen Gründen platzen lassen“, berichtet der Vorarlberger ÖGB-Landesvorsitzende Norbert Loacker von der dritten Verhandlungsrunde in Wien. „Die Arbeitgebervertreter sind beleidigt angesichts der letzten Beschlüsse im Nationalrat, die auf unser Drängen umgesetzt wurden. Wir haben uns ja für einen Mindestlohn in Höhe von 1500 Euro und die Angleichung der Rechte von ArbeiterInnen und Angestellten starkgemacht“, so Loacker. „Jetzt wird uns vorgeworfen, wir hätten den Weg der Sozialpartnerschaft verlassen, weil die Wirtschaft angeblich nicht eingebunden war“, erklärt Loacker die Lage. „Für mich ist das Verhalten der Arbeitgebervertreter schlicht verantwortungslos. Es sollte in den Verhandlungen nicht um Befindlichkeiten gehen, sondern ausschließlich um die Zukunft der 120.000 Beschäftigten.“
Widerstand angekündigt
Auch eine alte Forderung der Arbeitgeber wurde zum Ärger der Gewerkschafter wieder vorgebracht, nämlich die Lohnverhandlungen weg von den Branchen hin auf Betriebsebene zu verschieben. Das ist für Loacker nicht diskutabel. „Dann sind die Arbeitnehmer der Willkür einzelner Unternehmer ausgesetzt. Lohnerhöhungen könnten niedriger ausfallen oder ganz gestrichen werden“, erklärt Loacker. Er hat nach den gescheiterten Gesprächen für morgen Mittwoch eine Betriebsrätekonferenz von PRO-GE und GPA angekündigt. „Dann werden wir sehen, wie wir auf das unangebrachte Verhalten von Arbeitgeberseite reagieren und ob wir uns bundesweiten Betriebsversammlungen anschließen“, kündigt Loacker nötigenfalls Widerstand an.