Goldener Oktober an den Börsen

Bregenz Der DAX ist mit 13.095 Punkten auf dem höchsten Niveau seiner 29-jährigen Geschichte. Damit gehört die Regel vom Crash-Monat Oktober einmal mehr in die „Mottenkiste“ der Börsenweisheiten, zumal der Herbstmonat im gesamten letzten Jahrzehnt nur in Ausnahmefällen ein wirklich schlechter Börsenmonat war: Abgesehen von dem Crash im Oktober 1997, in dem allein die deutschen Standardwerte ein Zehntel ihres Wertes verloren, war die Entwicklung lediglich 1991 und 1995 negativ. Gestützt wurde die positive Stimmung von guten Konjunkturdaten und einem per Saldo schwächeren Euro.
Der Kampf um die psychologisch sehr wichtige 13.000er-Marke war schwer, und er droht es vorerst auch zu bleiben. Eher skeptisch sollte man die Steuerreformpläne der Trump-Regierung sehen; denn die mit den Steuersenkungen absehbare Ausweitung der Staatsverschuldung dürfte bei fiskalkonservativen Republikanern größeres Missfallen auslösen. Angesichts der hauchdünnen republikanischen Mehrheit im US-Senat von lediglich 2 Stimmen könnte die Durchsetzung der Reform gefährdet sein.
Nicht zuletzt dauert der laufende Aktienzyklus bereits sehr lange. Damit scheint er relativ zu früheren Zyklen inzwischen reif für eine Korrektur zu sein. Insbesondere könnten die für 2018 prognostizierten Leitzinserhöhungen der amerikanischen Notenbank den Dow Jones belasten. Ein Rückgang des Welt-Leitindex könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit dann auch andere Börsen mit in die Knie zwingen.
stefan.schmitt@hypovbg.at,
Stefan Schmitt, Leiter Wealth Management, Hypo Landesbank