Innovation in 127 Tonnen Glas

Vorarlberger Firmen bei Vorzeigeprojekt „active energy building“ in Vaduz beteiligt.
vaduz Das „active energy building“ in Vaduz ist speziell. Das vom Architekturbüro Falkeis geplante Mehrfamilienhaus, das nun nach einer sechsjährigen Planungs-, Forschungs- und Umsetzungsphase fertiggestellt wurde, präsentiert sich nämlich mit reichlich Innovation. Im Fokus stand neben der Architektur vor allem die Nachhaltigkeit. Durch ausschließliche Verwendung von erneuerbaren Energieformen wurde nicht nur ein energieautonomes Gebäude umgesetzt. Als Versorgungsknoten eines Gebäudeverbundes speist dieses auch aktiv Energie in ein „smartes“ Netz ein. Während die Südseite des Hauses sowie die Dachfläche für die Stromerzeugung genutzt werden, unterstützen die Ost- und Westseite die Klimaregulierung des Gebäudes. Dafür wurden Fassadenelemente mit Latent-Wärmespeicher-Modulen und einem besonderen Verfahren zur Klimatisierung entwickelt.
Und wo es um Innovation geht, sind Vorarlberger Unternehmen meist nicht weit. So waren drei Firmen wesentlich am Projekt beteiligt. Leuchtenspezialist Zumtobel Group mit Beleuchtungen, White True Innovation aus Dornbirn lieferte und montierte die mit Stoff überspannten, außenliegenden Beschattungen – größtenteils in gebogener Ausführung – und für sämtliche Verglasungen zeigte sich die Feldkircher MGT Mayer Glastechnik verantwortlich sowie MGT-esys für die Photovoltaikelemente. „In Summe durften wir 127 Tonnen Glas und 1850 Quadratmeter Glasfläche liefern und montieren“, so MGT-esys Geschäftsführer Ralph Eckstein gegenüber den VN.
Millionenauftrag
Der Auftrag umfasste sämtliche Isoliergläser, Treppenhausverglasungen sowie vollverglaste Balkonelemente. Die Photovoltaik kam in vier Bereichen zum Einsatz. In der Lamellenfassade auf der Südseite in Form von 32 PV-Elementen mit bronzefarbenen Solarzellen. Auf dem Dach mit 13 Segeln mit großformatigen PV-Elementen, die sich in drei Achsen mit dem Sonnenstand bewegen und sich bei stärkerem Wind oder in der Nacht planeben im Dach versenken. Zudem lieferte MGT-esys die dreifach-isolierten Oberlichter mit integrierten PV-Zellen und versah die mit Stoff bezogenen Verschattungselemente mit horizontal eingebauten PV-Gläsern. „In Summe wurden PV-Gläser mit einer Gesamtnennleistung von 32 kWp verbaut. Der zu erwartende Stromertrag liegt bei etwa 40.000 kWh jährlich, das entspricht einem Bedarf von etwa zehn Einfamilienhäusern“, so Eckstein. Das Auftragsvolumen beziffert er mit rund 2,5 Millionen Schweizer Franken. VN-reh
