EU setzt 17 Gebiete auf schwarze Liste der Steueroasen
Brüssel Die Finanzminister der Mitglieder der Europäischen Union haben in einer vertraulichen Sitzung 17 Länder auf eine Schwarze Liste von Steueroasen gesetzt. 40 weitere seien auf einer Grauen Liste und sollten genau beobachtet werden, sagte EU-Kommissar Valdis Dombrovskis am Dienstag nach einem Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel. Den betroffenen Ländern wird vorgeworfen, Unternehmen und Einzelpersonen Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung und Steuervermeidung zu geben. Sie hätten sich geweigert, mit der EU zusammenzuarbeiten und ihr Vorgehen nicht geändert, obwohl zehn Monate lang darüber gesprochen worden sei, sagte EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici.
Das Thema Steuerhinterziehung kam in diesem Jahr wegen der sogenannten Paradise Papers erneut auf. Die Dokumente zeigten, wie Reiche und Berühmte ihre Vermögenswerte in kleinen Ländern in Briefkastenfirmen verstecken, um zu verhindern, dass sie sie in ihrem Heimatland versteuern müssen, so der Wirtschaftskommissar.
Länder mit hohen Steuersätzen, wie Frankreich, haben sich dafür eingesetzt, dass eine Schwarze Liste erstellt und europaweit gegen Steueroasen vorgegangen wird. EU-Staaten mit niedrigen Steuersätzen wie Irland und die Niederlande sind nicht ganz einverstanden. Sie führen an, dass eine solche Liste Europas Wettbewerbsfähigkeit schaden könnte.