Der Hausfrauen-Rabatt

Schwarzach Fürs Finanzamt hat „Frau am Herd“ längst nicht ausgedient. Denn Männern, deren Frau daheim bleibt, erhalten eine „Herdprämie“, im Fachjargon auch Alleinverdienerabsetzbetrag genannt. Dabei gilt: Wer mehr als sechs Monate im Jahr in einer Partnerschaft lebt und mindestens ein Kind hat, hat Anspruch darauf. Bekommen tun ihn zu 90 Prozent die Männer. Um auf diese Vergünstigung nicht verzichten zu müssen, gehen Frauen am besten nur Teilzeit arbeiten. Und zwar nur so viele Stunden, dass die Einkommensgrenze von 6000 Euro pro Jahr nicht überschritten wird. Sonst wird es nichts mit dem „Hausfrauen-Rabatt“. Kein Wunder also, dass Österreich im EU-Durchschnitt eine
überdurchschnittlich hohe Teilzeitquote aufweist. Doch es gibt noch mehr kontraproduktive Regelungen, wie der Kinderabsetzbetrag oder die beitragsfreie Mitversicherung.
Die vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) durchgeführte Studie empfiehlt daher, negative Anreize einzuschränken sowie Steuern und Sozialabgaben für kleine und mittlere Einkommen zu senken. Ein Ansatzpunkt sieht das Wifo in der Einführung positiver Anreize zur Förderung der Frauenerwerbstätigkeit. Doch bis dato begünstigt das österreichische Steuersystem die ungleiche Arbeitsaufteilung zwischen Frau und Mann.