Werkzeug für den Standort

Lauterach und Wolfurt gründen Genossenschaft, ISK mit Realisierung beauftragt.
Wolfurt, Lauterach Für Gerald Mathis, Geschäftsführer des Instituts für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung (ISK), beginnt jetzt die Arbeit erst richtig. Denn er und seine Mitarbeiter sollen realisieren, was in den Gemeindestuben von Wolfurt und Lauterach ausgeheckt wurde. Die beiden Marktgemeinden wagen sich jetzt an ein Projekt, das schon seit 2006 in den Köpfen der Gemeindevertreter und Bürgermeister entstanden ist und für das schon etliche Vorarbeiten geleistet wurden (die VN berichteten).
Vertrag ist unterzeichnet
Am Montag um 9 Uhr unterzeichneten der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg und sein Wolfurter Amtskollege Christian Natter die entsprechenden Papiere zur Gründung einer Genossenschaft, konkret einer Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG), die nun das Werkzeug ist, um die Vision vom Großbetriebsgebiet umzusetzen. Mit dem Institut setzen die beiden Hofsteiggemeinden auf einen erfahrenen Entwickler. So arbeitet das Institut seit vielen Jahren für die Stadt Dornbirn – das Betriebsgebiet Pfeller, das kontinuierlich wächst, ist ein Beispiel für die Arbeit von Mathis und Co. Mitglieder der Genossenschaft sind die Raiffeisenbanken am Hofsteig und am Bodensee. Die Gemeinden sind mit jeweils 30 Prozent, die Raibas mit je 20 Prozent an der Genossenschaft beteiligt. Was aber nicht heißt, dass die Raiffeisenbanken die Geschäfte auf dem „Neuwiesen“ getauften Areal abwickeln, stellt Natter klar, denn die Beteiligung der Raiffeisenbanken sorgte vor wenigen Monaten bei den Grünen für kritische Stimmen. Doch nun geht es in Wolfurt und Lauterach erst einmal darum, die Grundstückseigentümer ins Boot zu holen. Laut Natter sind das über 150 Eigentümer, die mal mehr, mal weniger Interesse haben, ihren Grund und Boden in das Betriebsgebiet einzubringen. Der Zeithorizont für die Umwandlung der noch unbebauten Flächen in eine prosperierende Wirtschaftszone ist demgemäß großzügig gewählt. „Das kann auch dreißig Jahre gehen, bis alles umgesetzt ist“, dämpft der Lauteracher Bürgermeister die Hoffnungen auf eine rasche Verfügbarkeit der inzwischen auf 34,7 Hektar angewachsenen Wunschfläche gegenüber dem Güterbahnhof Wolfurt zwischen Landesstraße 190 und Autobahn sowie unterhalb der Autobahn bis zum Lauteracher Ried.
Das Interesse der Wirtschaft sei groß. Kein Wunder bei der zentralen Lage und der vorhandenen Infrastruktur rund um den Güterbahnhof. Von vornherein keine Hoffnungen machen sollten sich Handelsbetriebe, Freizeiteinrichtungen und private Hausbauer. Man wolle im ersten interkommunalen Betriebsgebiet in Vorarlberg Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe und in der Logistik (am Verkehrsknotenpunkt) schaffen, und zwar möglichst viele bei kleinen und großen Firmen. VN-sca
„Wir mussten die Grenzen wegdenken und sind gleichwertige Partner in allen Belangen.“
Raumplanung
Landesgrünzone Die Flächen wurden bereits 2013 aus der Landesgrünzone genommen. Für die derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen wurde in der Flotzbachstraße ein Ausgleich geschaffen.
Widmungen Grundstücksankäufe werden in den Gemeindevertretungen entschieden. Auch Widmungen sind Gemeindeangelegenheit.