Lauda will Niki noch retten

Lufthansa-Poker sorgt in Branche für Unmut. Niki-Passagiere kommen heim.
Wien, Berlin Rund 40.000 Menschen sitzen derzeit an ihren Urlaubsorten fest, die meisten von ihnen buchten einen Pauschalurlaub im Reisebüro, befördert wurden sie mit Niki-Fliegern. „In Vorarlberg sind einige Hundert Menschen betroffen“, schätzt der Sprecher der Reisebüros, Klaus Herburger, und nutzt das Grounding gleich, um auf die Vorzüge der Reisebüros aufmerksam zu machen: „Wir sorgen dafür, dass die Kunden zu ihrem Recht kommen. Wer im Internet bucht, muss sich nun selbst über Helplines zurechtfinden.“ Die gestrandeten Urlauber sind aber nicht die Einzigen, die vom Poker der Lufthansa mit der EU um die Air-Berlin-Tochter betroffen sind: Rund 1000 Mitarbeiter von Niki stehen auf der Straße, 410.000 Passagiere zittern um ihren noch nicht absolvierten Flug bzw. ihr Geld, und auch auf die öffentliche Hand wird nicht ungeschoren davonkommen.
Der Gründer der Fluglinie, Niki Lauda, der im Oktober beim Bieterverfahren um Niki unterlag, macht nun nochmals einen Anlauf. Der Ex-Rennfahrer und Ex-Airline-Manager kündigt an, für die insolvente Fluggesellschaft, die hauptsächlich im Ferienflugverkehr tätig war, zu bieten.
Insolvenzverwalter Lucas Flöther sorgt im Insolvenz-Getümmel für einen Lichtblick. Er kündige am Donnerstagnachmittag an, dass fast alle von der Pleite betroffenen Passagiere den gezahlten Flugpreis zurückerhalten oder umgebucht werden. An der Rückholaktion für alle im Ausland gestrandeten Niki-Urlauber beteiligen sich Condor, Eurowings, Germania, Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss und Tuifly.