Von einmal zu immer

Markt / 14.12.2017 • 19:23 Uhr
Strolz-Geschäftsführer Stefan Maierhofer (r.) und Marketingleiter Roland Schneider mit dem neuen Modell Evolution. VN/Steurer
Strolz-Geschäftsführer Stefan Maierhofer (r.) und Marketingleiter Roland Schneider mit dem neuen Modell Evolution. VN/Steurer

Strolz fertigt nach wie vor Skischuhe von Hand. Auch das neueste Modell.

Lech Es war das Jahr 1921, als Ambros Strolz eine Schuhmacherwerkstatt eröffnete und dort Skischuhe aus Leder fertigte. Dieses Material ist zwar mittlerweile dem Kunststoff gewichen,  der Anspruch nach hohem handwerklichen Niveau und Fertigung in Handarbeit ist aber bis heute gleichgeblieben. Nun hat Strolz die Modellpalette um einen neuen Allround-Skischuh namens Evolution erweitert, der sowohl für den Pisten- wie auch den Geländefahrer gedacht ist. Highlights sind der Geh- und Fahrmechanismus für mehr Bewegungsfreiheit, der komfortablere Einstieg oder die rutschfeste Sohle. Auch leichter ist er geworden. „Der menschliche Fuß verändert sich. Da stellt sich die Frage, was wir technologisch machen können. Neben der Technologie auf dem aktuellsten Entwicklungsstand fließt auch das Feedback unserer Kunden mit ein“, erklärt Strolz-Geschäftsführer Stefan Maierhofer im VN-Gespräch.

Jedes Strolz-Modell ist dabei ein Unikat. Nach Beratungsgespräch und Fußanalyse wird von jedem Fuß ein Leisten aus Holz erstellt. Die Schuhschale wird je nach Können und Vorlieben des Skifahrers ausgesucht, der Innenschuh dann aus Rinderleder gefertigt. Am Ende steht das Ausschäumen der Zwischenräume des Innenschuhs für die perfekte Passform. „Nach einem Tag erhält der Kunde seinen Maßskischuh“, so Maierhofer.

Produktion in der Region

Strolz produziert dabei sämtliche Modelle in der Region. Der Innenschuh wird im Tiroler Lechtal gefertigt. Die Schalen und Manschetten werden in Langen am Arlberg gespritzt und montiert. Einzig die Schnallen werden zugekauft. Die Rückmeldungen auf das neue Allround-Modell seien bislang sehr positiv. „Die Passform kommt gut an, und auch das sportliche Fahren wird geschätzt“, sagt Maierhofer. Gut so, denn bei Strolz setzt man auch auf Kundentreue. Es heißt, wer einmal einen Strolz-Skischuh hat, bleibt dabei. Zudem sei auch das äußere Erscheinungsbild nicht unwichtig. Schließlich wolle man etwas Schönes kaufen. „Wir richten uns aber eher nach dem Zeitgeist und nicht nach modischen Hypes“, sagt Maierhofer.

Rund 8000 Maßskischuhe verkauft Strolz im Jahr. Aber nicht nur in Lech, sondern bei Händlern in Europa, Amerika und Australien.

„Reparieren alles“

Die Preise für den Maßskischuh mit Einlage liegen zwischen 900 und 1000 Euro. Dabei müsse man bedenken, was alles dahintersteckt, so der Geschäftsführer. Neben der Beratung lege man viel Wert auf die Nachbetreuung. „Wir reparieren alles. Wir denken werterhaltend.“ So wundert es kaum, dass mancher Kunde erst nach 20 Jahren wiederkommt, um sich einen neuen Skischuh zu kaufen. VN-reh

„Jeder Strolz-Skischuh ist ein Unikat – und das seit fast hundert Jahren.“