Ein Drittel geht auch krank arbeiten
Krankenstand Zwölfeinhalb Tage sind die unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich im Durchschnitt im Krankenstand. Dafür geht immerhin ein Drittel in die Arbeit, obwohl sie nicht gesund sind. 33 Prozent lassen sich von Verkühlung & Co. nicht ins Bett verbannen. Dieser Anteil ist seit etwa fünf Jahren konstant, zu Zeiten der Wirtschaftskrise waren es noch deutlich mehr. Dabei gehen Geschäftsführer, Regalbetreuerinnen und Wissenschafter besonders häufig krank arbeiten, Köche, Friseure oder Polizisten kurieren sich am öftesten aus. Hauptgrund für „Präsentismus“, wie dies im Fachjargon bezeichnet wird, ist für sechs von zehn Befragten das Pflichtgefühl gegenüber Kollegen, anderen bleibt die Arbeit sonst liegen – und vor allem Arbeiter haben Angst vor Konsequenzen, die bis zum Jobverlust reichen.
Sich in die Arbeit zu schleppen ist vor allem für den Betroffenen selbst nicht gut: Die Krankheiten dauern länger, sind schwerwiegender und können eventuell sogar zu einem längeren Ausfall führen. Zudem sind sie unkonzentriert, machen deshalb Fehler und können auch ihre Kollegen anstecken.