Österreichische Aktien schlagen Deutschland und Schweiz um Längen

Dornbirn Aktien haben den Anlegern heuer viel Freude beschert. Die Börsen dürften zum Jahresende mit einem Plus zwischen zehn und 35 Prozent über die Ziellinie gehen. Am stärksten fielen die Wertzuwächse an der Börse Hongkong mit 32 Prozent und in den Schwellenländern mit 31 Prozent aus. Nur knapp dahinter, und das ist wirklich eine Überraschung, die Wiener Börse mit plus 30 Prozent. (Quelle: Bloomberg, Werte in lokaler Währung auf Basis der Schlusskurse vom 18.12.2017). Nach der Regierungsbildung machte die Wiener Börse in dieser Woche einen Sprung von über vier Prozent nach oben.
Damit lieferte die Wiener Börse zirka doppelt so hohe Erträge wie der deutsche Leitindex DAX und die Schweizer Börse. Für europäische Aktien, knapp zehn Prozent im Plus, gibt es 2018 noch deutliches Aufholpotenzial. Die Börsianer gehen mit Optimismus ins neue Jahr, und das mit gutem Grund: Die Konjunkturampeln stehen weiter auf Grün und lassen auf ein gutes neues Jahr mit anhaltendem Wirtschaftswachstum hoffen. Darauf deuten die zuletzt veröffentlichten Schätzungen wichtiger internationaler Institutionen hin. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet für 2018 mit einem Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,7 Prozent. Dabei interessant: Alle wichtigen Regionen wachsen gleich gut. Für die Eurozone allein rechnet die OECD mit einem Wachstum von 2,4 Prozent für 2017 und 2,1 Prozent für 2018. Noch optimistischer zeigt sich die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Wachstumsprognose von 2,3 Prozent für 2018. Der Währungsraum dürfte damit mit den USA in etwa gleichziehen: Die OECD-Schätzungen für die weltgrößte Volkswirtschaft belaufen sich auf 2,2 (2017) und 2,5 (2018) Prozent. Österreichs Konjunktur dürfte vom internationalen Aufschwung profitieren und heuer erstmals seit 2012 sogar noch stärker wachsen als der Euroraum. Wifo und IHS gehen in ihren Prognosen von zumindest drei Prozent realem BIP-Plus 2017 aus. Das Wifo hat seine Wachstumsprognosen für 2017 und 2018 von jeweils 2,8 auf je 3,0 Prozent angehoben. Das Institut für Höhere Studien (IHS) erwartet für 2017 nun ein Wachstum von 3,1 Prozent und für 2018 von 2,7 Prozent.
ines.frei@dornbirn.sparkasse.at, Ines Frei, Veranlagungsspezialistin Sparkasse, www.erste-am.at