Potenzial um den See noch nicht ausgeschöpft

Vierländerregion Bodensee bei den stärksten Wirtschaftsregionen.
Bregenz, Konstanz Die Kennzahlen des Wirtschaftstandorts Vorarlberg sind – objektiv betrachtet – schon für sich eindrucksvoll. Für 2017 zeichnet sich ein neuer Exportrekord ab, in allen Branchen wird investiert, fast alle rechnen mit einem Anhalten des Konjunkturhochs. Erst am Dienstag erläuterten Landeshauptmann Markus Wallner, Wirtschaftslandesrat LSth. Karlheinz Rüdisser und AMS-Chef Bernhard Bereuter ihre Pläne, heuer die Vollbeschäftigung zu erreichen.
Vorarlberg ist aber keine Insel des Erfolgs, wie neueste Zahlen der Bodensee-Standortmarketing GmbH (BSM) in Konstanz zeigen. Die Bodenseeanrainerlandkreise in Deutschland, die Kantone in der Ostschweiz und das Fürstentum Liechtenstein stehen in puncto Wirtschaftskraft Vorarlberg in nichts nach. Die Bruttowertschöpfung der Vierländerregion Bodensee floriere prächtig, sie beträgt derzeit nahezu 106 Milliarden Euro und erreicht ein BIP pro Kopf von über 46.000 Euro, wie der Sprecher der Bodensee-Standortmarketing, Reiner Horlacher, mitteilt. Damit liegt die Wertschöpfung in der Vierländerregion auf dem gleichen wirtschaftlichen Niveau von Staaten wie Ungarn, Kuwait oder Marokko. Im internationalen Vergleich würde die Bodenseeregion unter 191 Nationen im Länderranking des Internationalen Währungsfonds (IWF) damit einen Rang unter den Top-60-Nationen einnehmen.
Doch das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft: Gerade hat die BSM eine konzeptionelle Neuausrichtung des Projektes ausgeschrieben. Die 2011 präsentierte Marke, deren optischer Auftritt von der Dornbirner Agentur Baschnegger, Ammann Partner geschaffen wurde, ist derzeit vor allem in Deutschland und der Schweiz präsent. In Vorarlberg gebe es durchaus noch Luft nach oben, so Horlacher, man werde in nächster Zukunft Gespräche über eine Intensivierung führen. Die Vorarlberger Agenden der Standort GmbH werden vom Stadtmarketing Bregenz im Auftrag des Landes geführt. Für Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser ist die Zusammenarbeit wichtig, wenn auch schwierig. „Die Bodenseeregion gehört mit ihrer Hightech-industrie zu den Hotspots, da müssen wir dabei sein, wir sind immer aufgeschlossen und Teil von wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kooperationen.“ Ob man mit der Marke werbe, müsse man den Betrieben überlassen. „Außerdem müssen wir aufpassen, dass sich die verschiedenen Marken nicht kannibalisieren“, sagt er mit Blick auf den gerade gestarteten Prozess für die Marke Vorarlberg. VN-sca
Standort Bodensee
2,2 Millionen Erwerbstätige (inkl. 900.000 im Kanton Zürich) – Tendenz steigend – zählt die Internationale Bodenseekonferenz in der Region.
106 Milliarden Euro beträgt die Bruttowertschöpfung 2017 in der Vierländerregion Bodensee.
46.000 Euro pro Kopf beträgt das Bruttoinlandsprodukt rund um den Bodensee. Laut IWF-Ranking genug für einen Platz unter den Top 60.