Neue Gleise für Schwäbische Eisenbahn

Markt / 11.01.2018 • 19:09 Uhr
Die Vorarlberger Rhomberg Bahntechnik ist in der Bahnbau-ARGE für die technische Umsetzung verantwortlich. Firma
Die Vorarlberger Rhomberg Bahntechnik ist in der Bahnbau-ARGE für die technische Umsetzung verantwortlich. Firma

Rhomberg Rail holt sich Großauftrag.

Bregenz, Stuttgart „Auf de‘ schwäb‘sche Eisebahne gibt‘s gar viele Haltstatione: Schtuagart, Ulm ond Biberach, Mekklebeure, Durlesbach.Trulla, trulla, trulla-la“, heißt es in einem der beliebtesten Lieder unserer schwäbischen Nachbarn, das im Jahr 1853 mit Augenzwinkern den Fortschritt begrüßte. Damit die legendäre schwäb‘sche Eisebahn in Zukunft noch schneller zum Ziel kommt, schrieb die Deutsche Bahn (DB) den Gleisbau und die bahntechnische Ausrüstung für die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm aus. Den Zuschlag dafür haben sich die Bregenzer Rhomberg Bahntechnik GmbH zusammen mit der oberösterreichischen Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. gesichert. Gemeinsam zeichnen das Vorarlberger Tochterunternehmen der Rhomberg Sersa Rail Group und der Geschäftsbereich Bahnbau des Baukonzerns Swietelsky für die Planung, die Ausführung sowie die Inbetriebnahme der rund 60 Kilometer langen Teilstrecke des „Bahnprojekts Stuttgart-Ulm“ der DB verantwortlich. Das Auftragsvolumen beträgt rund 250 Millionen Euro.

118 Kilometer feste Fahrbahn

Bestandteile des Auftrags sind vor allem der Bau von knapp 118 Kilometern fester Fahrbahn, davon über 60 Kilometer in Tunneln, und 16 Weichen sowie die Errichtung von 50-Hz-, Telekommunikations- und Bahnstromanlagen, berichten die beiden Unternehmen. Außerdem werden über 2.500 Kilometer Kabel verlegt, die mechanische Ausrüstung mit Lüftungsanlagen, Technikräumen und Beschilderungen übernommen sowie 78 Kilometer beleuchteter Handlauf verbaut. Das Vorhaben ist Teil des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm und wird – so der Plan – die Fahrzeit im Fernverkehr von Ulm nach Stuttgart von bisher 54 Minuten auf dann 28 Minuten fast halbieren. Dabei werden die Hochgeschwindigkeitszüge eine Fahrgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen.

Technischer Lead bei Rhomberg

Start des Großauftrags, für den rund 30 Monate Bauzeit veranschlagt werden, ist Februar 2018. Dann beginnt die Planungsphase. Ab 2019 soll gebaut werden. Während der Bauphase verantwortet die Arge, bei der Rhomberg Bahntechnik den technischen und Swietelsky den kaufmännischen Lead hat, auch die Gesamtkoordination mit der Leitung der beigestellten Gewerke Leit- und Sicherungstechnik und Fahrleitung sowie die Baulogistik und die Baustellensicherheit. Das Projekt ist in zwei Lose unterteilt. Das erste umfasst das Gebiet im Albvorland von Wendlingen bis zum Albaufstieg, das zweite Los die Albhochfläche bis zum Albabstieg nach Ulm.  „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Beitrag zum Gelingen dieses wichtigen Infrastrukturprojekts beitragen zu können“, erklärt Garry Thür, Geschäftsführer Rhomberg Bahntechnik und CEO International der Rhomberg Sersa Rail Group. „Uns freut besonders, dass wir mit innovativen Ideen, einer wirtschaftlichen Herangehensweise und qualitativ hochwertigen Referenzen überzeugt haben.“ Ebenso erfreut zeigt sich Geschäftsführer Peter Gal, der beim Baukonzern Swietelsky den Bahnbau verantwortet: „Mit der Bündelung der Fachkompetenz und der Erfahrung von Swietelsky und Rhomberg Rail ist es uns gelungen, ein schlagkräftiges Team zu formen, das die Aufgabe unseres Auftraggebers termin- und kostentreu abwickeln wird.“

ARGE Ulm und Wendlingen

Projekt 118 Kilometer fester Fahrbahn, davon über 60 Kilometer in Tunneln, und 16 Weichen

Rhomberg Sersa Rail Group

Mitarbeiter 2109

Umsatz 436 Millionen Euro

 

Swietelsky Baugesellschaft m.b.H

Mitarbeiter 10.000, davon 1600 im Bahnbau

Umsatz 2,023 Mrd. Euro