Rekord: Vorarlberger kauften 2017 mehr als 16.000 neue Autos

Markt / 17.01.2018 • 22:30 Uhr
Im Wettbewerb der besten Antriebsarten gewinnt der Hybrid-Motor – quasi als Vorstufe zum E-Motor – immer mehr Käufer.VN/Steurer
Im Wettbewerb der besten Antriebsarten gewinnt der Hybrid-Motor – quasi als Vorstufe zum E-Motor – immer mehr Käufer.VN/Steurer

Hybrid- und benzinbetriebene Pkw boomen, Diesel und Elektro mit Minus.

Feldkirch Den Diskussionen um Motoren, um Schadstoffe und manipulierte Software und dem Umbruch in der Automobilindustrie generell zum Trotz (oder gerade deswegen?) floriert die Autobranche weltweit. Nicht nur die großen Automobilkonzerne berichten über neue Absatzrekorde, auch im Autohandel vor Ort lässt sich der Trend feststellen, obwohl andererseits die Politik mit aller Kraft und viel Geld den öffentlichen Nahverkehr ausbaut und propagiert. Vorarlbergs Autohändler haben noch nie so viele Neuwagen verkauft wie im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2017. Exakt 16.055 Fahrzeuge wurden an ihre Besitzer übergeben, 866 oder 5,7 Prozent mehr als im Jahr 2016 und so viele wie noch nie.

Hybrid legt stark zu

Der Markt verändert sich aber auch im Land. Der Verkauf von Hybridfahrzeugen legte 2017 in Vorarlberg weiter stark zu. 2017 konnte ein Plus von 67 Prozent verzeichnet werden, auch deutlich mehr Benziner fanden einen neuen Besitzer, nämlich 20,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Erwartungsgemäß ging der Absatz von Dieselfahrzeugen zurück (-6,4 Prozent). Eher überraschend bei dem Hype um E-Mobilität: Es wurden auch weniger E-Autos verkauft. Insgesamt waren es 327, ein Minus von 7,9 Prozent und das trotz Förderungen und entsprechender Zukunftsszenarien. Diese, vermutet Ellensohn, stellen sich aus Sicht privater Autofahrer noch höchst unsicher dar. „Die Konsumenten warten noch ab, ob sich technologisch etwas entscheidend weiterentwickelt. Sie haben Bedenken, was die Reichweite betrifft und erst recht, was den Wiederverkauf angeht“, zählt er einige der Gründe für den Rückgang auf. Denn, so der Sprecher des Autohandels: Firmen und Institutionen haben jetzt ihren Bedarf gestillt, da gibt es wenig Zuwachs. Ein weiterer Trend im Autohandel: Die gekauften Autos haben deutlich mehr Pferdestärken als noch vor wenigen Jahren: Zwei Drittel der im abgelaufenen Jahr gekauften Pkw haben über 106 PS.

Auch für das kräftige Plus im Autoabsatz gibt es eine Reihe von Gründen. Die Menschen, so Ellensohn, kauften 2017 mehr neue Autos, weil es für ihr angespartes Geld auf dem Konto so gut wie keine Zinsen gibt, außerdem sind Kredite günstig. Dank Steuerreform haben auch viele Konsumenten mehr Geld in der Börse. Sonderaktionen im Handel tun ein Übriges dazu. Nach Marken gereiht freut sich Toyota wohl wegen des breiten Hybrid-Angebots über ein Plus von 167 verkauften Autos (insgesamt 627 Neuzulassungen) und damit den ersten Platz bei den Steigerungen (+ 36 Prozent). Aber auch VW konnte sich wieder um 155 Autos (+4,5 Prozent) auf 3601 Neuzulassungen steigern und Mercedes Benz (+140, + 11,5 Prozent, insgesamt 1154) legte kräftig zu. VN-sca

„Autokäufer haben weiterhin Bedenken, was den Kauf von Elektroautos angeht.“

Rekord: Vorarlberger kauften 2017 mehr als 16.000 neue Autos

Kfz-Markt in Vorarlberg

3601 neue VW wurden im vergangenen Jahr verkauft. Damit bleiben die Autos aus Wolfsburg bei Vorarlbergs Autokäufern Spitzenreiter.

 

327 Vorarlberger entschieden sich im Jahr 2017 für ein Elektroauto, das ist ein Rückgang von 7,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2016.

 

67 Prozent mehr Hybridfahrzeuge als 2016 wurden verkauft, auch die Benziner sind begehrt: plus 20,35 Prozent. Diesel: minus 6,4 Prozent.