Wirtschaftselite im Landeanflug
Während des Weltwirtschaftsforums kommen Hunderte Flieger in Altenrhein an.
Altenrhein „Papa schau, da kommt eines!“ – der etwa sechsjährige Philipp steht mit seinem Vater am Straßenrand und beobachtet ein landendes Flugzeug. „Wer weiß, vielleicht sitzt da der Präsident der USA drinnen“, mutmaßt der Vater. Die beiden sind zwei der wenigen Schaulustigen, die sich trotz des Regens um den Flughafen Altenrhein positioniert haben, um die für das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos eintreffenden Jets zu beobachten.
In den nächsten Tagen wird Altenrhein dreimal so oft wie gewöhnlich frequentiert. Bis zu 300 Flugbewegungen werden zusätzlich zu den 100 wöchentlichen Starts und Landungen am Feld erwartet. „Heute landen ca. 40 bis 45 Flugzeuge“, erklärt Flugplatzleiter Michael Felder. „Die meisten starten aber bald wieder.“ Auf dem Flughafen Altenrhein haben, wenn das Rollfeld als Abstellplatz mitverwendet wird, ca. 45 Maschinen Platz. Nachdem ein Kleinflugzeug zwischen 25 und 40 Millionen Euro kostet, parken bei 45 Maschinen ca. 1,5 Milliarden Euro auf dem Rollfeld in Altenrhein.
Dabei ist Altenrhein nur ein mögliches Ziel der Forumsteilnehmer. So treffen laut Felder in Zürich insgesamt rund 500 Maschinen ein. „Die Flugzeuge landen aber auch in Friedrichshafen, Bern, Basel und sogar in Mailand“, sagt der Flugplatzleiter. „Jene Jets, die nicht in Altenrhein bleiben, fliegen zu größeren Flughäfen weiter.“
Höhepunkt des Jahres
Für den Flughafen Altenrhein ist das WEF der Jahreshöhepunkt. Überfordert sei deswegen keiner, so Marketing-Managerin Nina Oehler. „Wir haben für den Rollfeldbetrieb zwölf zusätzliche Mitarbeiter auf dem Platz, insgesamt sorgen rund 30 Menschen für den laufenden Betrieb.“
„Wenn alles rund läuft und keine Störungen vorkommen, können in einer Stunde rund zehn Flugzeuge landen“, betont Felder. „Also alle sechs Minuten eines.“
Die Namen der WEF-Teilnehmer, die in Altenrhein ankommen, werden nicht bekannt gegeben. „Da sind Wirtschaftsgrößen und Politiker dabei, aber mehr Informationen dürfen wir nicht weitergeben“, erklärt Oehler. Eines ist sicher: Angela Merkel kommt nicht hier an. Laut Felder ist die deutsche Bundeskanzlerin bereits in Zürich gelandet. VN-JLO
