„Die Chancen sind so gut wie schon lange nicht mehr“

Markt / 23.01.2018 • 18:49 Uhr
Der Schwerpunkt der Arbeitsmarktservice-Dienstleistungen liegt derzeit ganz klar bei der Qualifizierungsberatung für Arbeitsuchende. APA
Der Schwerpunkt der Arbeitsmarktservice-Dienstleistungen liegt derzeit ganz klar bei der Qualifizierungsberatung für Arbeitsuchende. APA

AMS Vorarlberg setzt den Schwerpunkt im Jahr 2018 auf die Qualifizierung Älterer.

Bregenz Wie es ist, ist es schwierig. Das Arbeitsmarktservice Vorarlberg (AMS) hat immer mit einer hohen Erwartungshaltung zu leben. In Zeiten der Hochkonjunktur sind es die Unternehmen, die Mitarbeiter suchen und beim AMS manches Mal vergeblich anklopfen. Dreht sich der Konjunkturwind, sind es die Arbeitssuchenden, die ungeduldig werden. Doch angenehmer ist es für AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter und seine Mitarbeiter natürlich, wenn genug Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr waren im Durchschnitt  3073 offene Stellen gemeldet. Das AMS rechnet für 2018 mit einem günstigen Arbeitsmarkt, so Bereuter: „Die Chancen auf einen Arbeitsplatz sind derzeit so gut wie schon lange nicht.“

Qualifizierung im Fokus

Die Schwerpunkte für das laufende Jahr sind deshalb so gesetzt, dass jene Menschen, die derzeit keinen Job haben, qualifiziert und in Arbeit gehalten werden, erläutert Bereuter die aktuelle Aufgabenstellung. Dafür stehen dem AMS Vorarlberg 2018 insgesamt 46,491 Millionen Euro (2017: 42,757 Mill) zur Verfügung. Damit können etwa 22.000 Personen (arbeitslose Menschen und Beschäftigte) in arbeitsmarktpolitische Aktivitäten einbezogen werden. Gefördert werde, was den arbeitsmarktpolitischen Zielen (Personen über 45 Jahre, Jugendliche unter 25 Jahre, Personen mit Migrationshintergrund) entspreche. Von den 46,5 Millionen Euro werden rund 50 Prozent für Qualifizierungen verwendet.

Im vergangenen Jahr gab es nach etlichen Jahren auch wieder ein Minus bei der Arbeitslosigkeit von über 50-Jährigen, atmet Bereuter auf. Auch wenn das Minus mit 0,2 Prozent erst ein zartes Pflänzchen ist, will man es beim AMS kräftig nähren, etwa mit einem Mentoring-Programm, das zusammen mit Personalern in großen Firmen durchgeführt wird, die ältere Personen beim Weg zurück in den Arbeitsprozess begleiten und unterstützen. Davon verspreche man sich viel. Gestartet wird vorerst mit rund zehn solcher Partnerschaften.

Neu ist auch der Qualifizierungsverbund Digitalisierung, der vom AMS mit Unternehmen initiiert wurde und heuer startet, um erstens die unterschiedlichen Bedürfnisse im Bereich Aus- und Weiterbildung zu identifizieren, und zweitens mit Experten aus Wirtschaft und Bildung passende, sprich: zukunftsträchtige Qualifizierungsmodelle zu entwickeln. VN-sca

„Arbeitssuchende haben bessere Chancen, wenn sie bereit sind, sich beruflich zu verändern.“

„Die Chancen sind so gut wie schon lange nicht mehr“

Fakten

27,2 Millionen Euro stellt das Arbeitsmarktservice 2018 für Qualifizierungsmaßnahmen im Land zur Verfügung.

 

12,7 Millionen Euro gibt es u. a. für Beihilfen an Arbeitssuchende und die Förderung neuer Arbeitsplätze.