Zwei Brüder im „Silicon Ländle“

In Schwarzach entwickelt ein junges sechsköpfiges Team Apps und Websites.
Schwarzach „Als ich mein Unternehmen gründete, glaubte keiner daran“, erzählt Lukas Böhler. Der 25-Jährige ist Softwareentwickler und machte sich 2012 als Einzelunternehmer selbstständig. Heute, sechs Jahre später, ist er zusammen mit seinem Bruder Florian Besitzer der „Böhler Brothers“, einer kleinen Firma mit sechs Mitarbeitern. Und das Geschäft läuft gut.
„Wir machen von einfachen Websites für Handwerksbetriebe bis zu komplexeren Anwendungen für die Industrie alles“, informiert Lukas Böhler. „Apps, Websites, Webshops und Beratung für Kryptowährungen.“ Die Anfrage ist groß, deshalb will Böhler demnächst mehr Programmierer einstellen. „Das Problem ist aber, dass wir keine Leute finden“, sagt Böhler. „Derzeit werden überall im Softwaresektor Mitarbeiter gesucht.“
Aufstieg
Angefangen hat Böhler noch unter dem Namen „Appwerkstatt“ in seinem Zimmer im Elternhaus. „Ich habe mir dann aber einen Raum in einer Villa angemietet“, sagt Böhler. Zwischenzeitlich war er in Wien. Bei seiner Rückkehr zog er mit seinem Unternehmen in die Gelbe Fabrik in Dornbirn. Die Gelbe Fabrik öffnete 2016 ihre Pforten für Start-ups. Böhler war einer der Ersten, der sich in den Räumlichkeiten einnistete. „Da war mein Bruder auch schon mit an Bord“, informiert der Softwareentwickler. 2017 wagten sie einen weiteren Schritt und mieteten zusammen mit Nina Bröll von Bröll Fotografie ein Büro im Zentrum von Schwarzach an, wie Böhler erzählt: „Hier ist der Rest der Truppe dazugestoßen.“
Lukas Böhler ist begeistert von seiner Arbeit: „Ich mag es einfach, Dinge zu erschaffen. Unsere Arbeit kann man sich wie einen Hausbau vorstellen.“ Nur dass das Haus im Anschluss noch Tausende Male kopiert werden kann. „Wir hier bei den ‚Böhler Brothers‘ können Sachen umsetzen, die uns im Kopf rumschwirren. Das ist großartig.“ Das Jungunternehmen fungiert als Agentur und als Start-up-Hilfe. Die „Böhler Brothers“ setzen Auftragsarbeiten von Unternehmen um, helfen aber auch kapitalschwachen Start-ups bei der Umsetzung neuer App-Ideen. Im Monat werden durchschnittlich zwei bis drei Projekte verwirklicht. „Das hängt aber stark von der Größe des Projekts ab“, betont Böhler.
Weg zum Softwareentwickler
Um das Handwerk eines Softwareentwicklers zu erlernen, sollte am besten eine Lehre in dem Bereich gemacht werden, meint der Unternehmer. Alternativ lerne man das auch an der HTL oder der Fachhochschule. Böhler macht gerade seinen Bachelor in Software und Information Engineering an der FH Vorarlberg. Das Programmieren brachte er sich aber selber bei. „Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Websites, mit welchen man in ein paar Wochen oder Monaten auf einen guten Stand kommen kann“, informiert Böhler. „Das Handwerk kann aber nie fertig gelernt werden, es gibt ständig Neuerungen.“
Neben der Liebe zur Software widmet sich Böhler in seiner Freizeit der Musik. So spielt der Programmierer Gitarre, Klavier und Saxophon und übt sich im Gesang. Derzeit wird bei den Unternehmerbrüdern an einer App mit dem Namen „CrazyVin“ gearbeitet. „Das wird so eine Art Plattform, eine Community“, verrät Böhler. „Mehr dazu darf ich aber nicht sagen, das erfährt man dann im März.“
„Wir setzen einfach Sachen um, die uns im Kopf rumschwirren.“