Patent-Weltmeister

Markt / 22.02.2018 • 18:48 Uhr
Das „Watson IoT Center“ in München forscht und entwickelt zum Thema industrielle Digitalisierung und ist für Vorarlberger Unternehmen von Interesse. IBM
Das „Watson IoT Center“ in München forscht und entwickelt zum Thema industrielle Digitalisierung und ist für Vorarlberger Unternehmen von Interesse. IBM

IBM: Vom dominierenden “Big Blue” zur “Good Tech Company”.

Schwarzach Es gab Zeiten, da war IBM das Synonym für Fortschritt, für IT. Das Unternehmen, das mit vollem Name International Business Machines Corporation heißt, machte seinem Namen alle Ehre und beherrschte zuerst den Büromaschinen- und in der Folge den Computermarkt. „The Big Blue“, wie die Firma auch genannt wurde, steht nicht mehr im gleißenden Scheinwerferlicht und ist doch weiterhin ein großer Spieler am Markt, wie Patricia Neumann, seit 1. Oktober Geschäftsführerin von IBM Österreich, beim Gespräch in der VN-Redaktion betont.

Die richtigen Werkzeuge

Die Managerin, die seit 1995 in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Positionen für das 1911 in Endicott, New York, gegründete Unternehmen arbeitet, besuchte ihre Vorarlberger Kunden aus der Wirtschaft. „Wir arbeiten ausschließlich für Unternehmen und die öffentliche Verwaltung“, so Neumann, für diese allerdings in allen Bereichen moderner IT, von Cloudlösungen über Anwendungen künstlicher Intelligenz bis zur Sicherheit, von der Hardware bis zum Service, eben in einem sehr komplexen Umfeld.

Um diesen anspruchsvollen Kunden die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben, forsche IBM intensiv, was sich auch an der Zahl der Patente, die das Unternehmen Jahr für Jahr anmeldet, zeigt. Im vergangenen Jahr waren es 8088 US-Patente, knapp 3000 mehr als der Zweite, der südkoreanische Konzern Samsung. 582 dieser Innovationen wurden von IBM-Mitarbeitern in Österreich, Deutschland und der Schweiz entwickelt. Vorarlberg liegt übrigens zwischen dem europäischen IBM Forschungszentrum in Rüschlikon und dem weltweiten Headquarter für Internet of Things (IoT), Watson, in München, „das auch bei Vorarlberger Unternehmen auf reges Interesse stößt“.

Österreich sei in Sachen Digitalisierung weiter fortgeschritten als andere Länder, stellt Neumann fest. Großen Informations- wie IT-Bedarf ortet sie in den Bereichen Internet of Things, Digitalisierung und Datensicherheit. Das Bewußtsein für Investitionen in die Security, sie ernst zu nehmen, wachse kontinuierlich. Insgesamt gehe der Markt nach oben, was immer einfacher sei als ein Verdrängungswettbewerb. IBM Österreich beschäftigt rund 850 Mitarbeiter, und hofft natürlich, dass der Markt wächst. Die Veränderung bei IBM sorgte auch für Jahre, in denen das Unternehmen Verluste schrieb.

Gleiche Chancen seit 1943

Ihr als Managerin wie auch IBM sei absolute Transparenz wichtig, sowohl zu den Kunden als auch bei den Mitarbeitern. Auf Anfrage nimmt sie auch zum Thema Gleichberechtigung in der Chefetage Stellung: „Bei IBM ist das kein Thema, wir hatten die erste Direktorin 1943, seit 1953 gibt es eine firmeninterne Vereinbarung, die weiblichen Mitarbeitern gleiche Rechte garantiert.“ Von der Quote hält sie allerdings nichts. „Das Fachliche sollte entscheiden.“ VN-sca

„Wir haben Veränderungen angeschoben und dann bei IBM auch umgesetzt.“

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