Gebrüder Weiss fährt mit Milliardenumsatz davon

lauterach „Wachstum an sich ist kein Ziel, sondern ein Resultat aus guten Dingen, die wir tun“, sagte Vorstandsmitglied Heinz Senger-Weiss unlängst im VN-Interview. Demnach hat man bei Gebrüder Weiss auch im vergangenen Jahr wieder viele gute Dinge vollbracht. Man schloss 2017 mit einem vorläufigen Nettoumsatz von 1,55 Milliarden Euro, ein Plus von 14 Prozent. Am stärksten legte dabei der Bereich Landverkehr und Logistiklösungen zu. „2017 war für Gebrüder Weiss ein herausragendes Jahr“, bilanziert Vorstandsvorsitzender Wolfgang Niessner.

Auch wenn sich die konjunkturelle Lage derzeit äußerst günstig zeigt, zweistelliges Wachstum in der Größenordnung ist keine Alltäglichkeit. Das Erfolgsrezept des Transport- und Logistikunternehmens? Es wurde kräftig erweitert, bei Standorten, bei der Infrastruktur und beim Personal.

Neue Standorte weltweit

In der Kurzzusammenfassung liest sich das so: In den USA wurde eine eigene Landesorganisation gegründet. Die Zentrale ist in Chicago, weitere Standorte in New York, Atlanta, Boston, Dallas und Los Angeles. In China kamen zu den 14 Standorten vier neue hinzu. In Armenien gibt es nun ein Repräsentationsbüro, um eine Lücke auf der Route der ehemaligen Seidenstraße zwischen Europa und Asien zu schließen. Im Emirat Abu Dhabi wurde ein weiterer Standort eröffnet und in Deutschland vier neue Air & Sea-Büros. Zudem übernahm Gebrüder Weiss den Tiroler Event- und Umzugslogistiker Kapeller sowie die deutsche Transport-Compagnie Erich Bogdan. Die Mitarbeiterzahl stieg um rund 300 auf 6724, die Eigenkapitalquote auf nun 59 Prozent.

Grund für die Investitionen, die sich 2017 insgesamt auf 65 Millionen Euro summierten? Man wolle den Kunden weltweit einheitliche Qualitätsstandards in der Logisitk liefern, sagt Niessner.

Hauszustellung erfolgreich

Genauso würden ganzheitliche Services immer stärker nachgefragt. Heißt, Gebrüder Weiss ist für viele Kunden nicht nur Transportunternehmen, sondern bietet branchenspezifische Logistiklösungen, die von der Lager-, Beschaffungs- und Distributionslogistik bis hin zu Sicherheitskonzepten reichen. Wachsend ist auch die Hauszustellung an Endkunden. 2017 wurden 300.000 Sendungen abgewickelt. Die meisten für die Möbel-, Haushalts- und Unterhaltungselektronikbranche. So wird beispielsweise für Händler oder Onlineshops nicht nur die Ware geliefert, sondern gleich auch Möbel aufgebaut oder die Waschmaschine angeschlossen. In Österreich ist Gebrüder Weiss damit Marktführer. Ausgedehnt wird der Bereich derzeit auch in Tschechien, Serbien, Kroatien, Ungarn und der Slowakei. VN-reh

„Besonders der Bereich Landverkehr und Logistiklösungen hat hervorragend abgeschnitten.“