Trump droht mit Strafzöllen auf Autos

Markt / 04.03.2018 • 18:49 Uhr
Die VW-Töchter Audi und Porsche wären von den Strafzöllen besonders betroffen. RTS
Die VW-Töchter Audi und Porsche wären von den Strafzöllen besonders betroffen. RTS

US-Präsident heizt den Handelskonflikt weiter an.

Washington Mit angedrohten Strafzöllen auf Importe europäischer Autos hat Donald Trump den schwelenden Handelsstreit weiter angeheizt. Zuvor hatte der US-Präsident hohe Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium angekündigt. US-Medien werteten die neue Attacke als „direkte Drohung“ gegen Deutschland.

Warnung vor Zuspitzung

Der deutsche Autobauer-Branchenverband VDA warnte vor einer Zuspitzung des Konflikts. Die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries rief Trump zur Mäßigung auf. „Präsident Trump will ein Spiel spielen, das niemand gewinnen kann“, sagte die SPD-Politikerin.

Nach Berechnungen des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer wären vor allem die VW-Töchter Audi und Porsche von Strafzöllen betroffen, die anders als die VW-Kernmarke, BMW oder Daimler keine eigenen Werke in den USA unterhalten. Für Volkswagen rechnet Dudenhöffer im Fall von Strafzöllen mit Gewinneinbußen von rund fünf Prozent, falls die Exporte aus den USA nicht – wie eigentlich üblich – gegengerechnet würden. Bei Daimler und BMW errechnete der Leiter des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen in diesem Fall einen Rückgang von „weniger als zehn Prozent“. Stärker getroffen würden etwa der britische Hersteller Jaguar Land Rover oder die schwedische Marke Volvo.

Nach Angaben des VDA exportierten deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr insgesamt 494.000 Autos in die USA, das war mehr als ein Viertel weniger als noch 2013. Die Verkäufe in den USA legten demnach 2017 in der Summe im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Prozent auf 1,35 Millionen Neuwagen zu. Der Marktanteil lag bei 7,9 Prozent, etwas höher als noch 2016. VDA-Präsident Bernhard Mattes warnte: „Ein Handelskrieg zwischen den USA und Europa muss auf jeden Fall vermieden werden. In einem solchen Handelskrieg gibt es nur Verlierer, auf allen Seiten.“

Die deutschen Hersteller beschäftigen in den USA 36.500 Mitarbeiter.