Schnee von gestern bringt Erfolg

Markt / 06.03.2018 • 18:24 Uhr
Bernd Knünz, CEO und Gesellschafter des traditionsreichen Skiherstellers Kästle referierte im ausverkauften Montforthaus. VN/Hartinger
Bernd Knünz, CEO und Gesellschafter des traditionsreichen Skiherstellers Kästle referierte im ausverkauften Montforthaus. VN/Hartinger

Geschichte kann man nicht kaufen. Davon ist Kästle-Chef Bernd Knünz überzeugt.

Feldkirch „Kästle weckt Kindheitserinnerungen in jedem Skifahrerherz.“ Klar, dass Bernd Knünz, CEO und Gesellschafter des traditionsreichen Skiherstellers, die Frage aller Fragen an diesem Abend stellt. „Wer mit Kästle Ski gefahren ist, hebe die Hand.“ Ein Blick durch den Raum geworfen, zeigt, es dürften etwa 270 Hände sein. So viele Teilnehmer zählte die Veranstaltungsreihe „Unternehmer sein heute“, zu der Sparkasse, Wiener Städtische und VN zum 83. Mal ins Montforthaus Feldkirch geladen hatten.

„Bergauf-Bergab. Die Karriere einer Vorarlberger Marke“, betitelte der Gastredner seinen Vortrag. Das Interesse sei sensationell: „Wir sind seit mehr als zwei Wochen ausverkauft“, freut sich Anton Steinberger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Feldkirch, während für Burkhard Berchtel, Landesdirektor der Wiener Städtische Versicherung AG, das Stück Holz, aus dem die Skier „geschnitzt“ sind, auf einer typischen Tugend basiert: nämlich Dinge g’hörig zu machen.

Wie das funktionieren kann, zeigt das geglückte Comeback im Jahr 2007, das auf einem klaren Bekenntnis zur Tradition aufbaut. „Die Marke Kästle ist mit Themen aufgeladen“, bestätigt Knünz, „wir müssen dort anknüpfen, wo früher die Erfolge waren.“ Der große Unterschied liegt darin, dass die aktuelle Philosophie Klasse statt Masse lautet. Damit bekennt sich Kästle, das noch vor 25 Jahren Hunderttausende Paar Ske verkaufte, zur Nische und fertigt Premiumprodukte mit herausragender Qualität, Funktionalität und Design in einer Stückzahl zwischen 16.000 und 18.000 Skier pro Jahr. Nicht zu vergessen die patentierte Kästle-Hollowtech, die der Ländle-Firma längst eine Vorreiterrolle einbrachte. „Wir haben zum Beispiel einen Skibergsteiger-Ski mit nur 690 Gramm entwickelt. Dieser Ski überzeugt trotz der Leichtigkeit mit enormer Performance“, ist die Begeisterung für die patentierte Innovation spürbar.

Alter Schnee

Eineinhalb Jahre Entwicklungszeit stecken in den Brettern, die die Skiwelt bedeuten, erarbeitet in einem offenen, innovativen Zyklus, in den auch die Meinung von Mitarbeitern, Händlern, Skiführern und Athleten einfließen, denn jeder Markt hat seine eigenen Bedürfnisse. „In den USA muss der Ski um einen Zentimeter breiter sein, die Franzosen hingegen wünschen sich jedes Jahr eine neue Farbe“, erzählt der Geschäftsführer, für den nicht zuletzt auch die Identität eine bedeutende Rolle spielt. Da kommt auch der Schnee von gestern ins Spiel. Die Geschichte, die im Jahr 1924 in einer Wagnerwerkstätte in Hohenems begann, sei bis dato die wichtigste Kernkompetenz, so Knünz. Diese Energie, die über Jahrzehnte aufgebaut wurde, steckt heute in der Marke. Gewonnen – wie die Einstiegsfrage zeigte – aus der Identität, der Emotion und der Leidenschaft derer, die sie mitgeprägt haben. 270 Hände sind der Beweis. CRO

Landesdirektor Burkhard Berchtel (Wiener Städtische), Prokurist Hannes Fehr (Sparkasse Feldkirch), Geschäftsführer und Gesellschafter Bernd Knünz (Kästle) und Vorstandsvorsitzender Anton Steinberger (Sparkasse Feldkirch).
Landesdirektor Burkhard Berchtel (Wiener Städtische), Prokurist Hannes Fehr (Sparkasse Feldkirch), Geschäftsführer und Gesellschafter Bernd Knünz (Kästle) und Vorstandsvorsitzender Anton Steinberger (Sparkasse Feldkirch).
Doris Matt (l.) und Kathrin Ludescher.
Doris Matt (l.) und Kathrin Ludescher.
Stefanie und Renan Sen (SST Solar).
Stefanie und Renan Sen (SST Solar).
Annette Heinzle-Pichl und Günther Weber (Sparkasse Feldkirch).
Annette Heinzle-Pichl und Günther Weber (Sparkasse Feldkirch).
Generalsekretär Peter Mennel (ÖOC) und Loek Versluis (McDonald‘s Restaurants).
Generalsekretär Peter Mennel (ÖOC) und Loek Versluis (McDonald‘s Restaurants).
Herwig Ganahl (Greco), Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel und Wolfgang Ender (Sparkasse Feldkirch).
Herwig Ganahl (Greco), Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel und Wolfgang Ender (Sparkasse Feldkirch).