Ein Umsatz wie erwartet

Markt / 08.03.2018 • 22:33 Uhr
Bachmann electronic (im Bild Zentrale Feldkirch) wurde 1970 gegründet. Bachmann
Bachmann electronic (im Bild Zentrale Feldkirch) wurde 1970 gegründet. Bachmann

Leichter Rückgang bei Bachmann electronic in herausforderndem Umfeld.

Feldkirch 66,5 Millionen Euro sind eine stolze Zahl. Dass dieser Umsatz 2017 ein Minus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet, hat man bei Bachmann electronic aber erwartet. „Das ist kein Rekordergebnis. Aber über die Jahre betrachtet, ist die Umsatz- und Ergebnisentwicklung stabil auf hohem Niveau“, sagt Geschäftsführer Bernhard Zangerl. Die Rekordumsatzmarke des Industriebetriebs liegt bei 70,4 Millionen Euro und wurde im Jahr 2010 erzielt.

Positiv blickt Zangerl nicht nur auf die Gründung des Entwicklungsstandorts in Innsbruck oder die Investition in neue Produktionsanlagen in Feldkirch, sondern auch auf die Tatsache, dass die Marktführung bei automatisierten Windenergieanlagen gefestigt wurde. Die Marke von 100.000 Anlagen wurde geknackt. Nun habe jede dritte Windenergieanlage auf der Welt ein Steuerungs- oder ein Zustandsüberwachungssystem von Bachmann.

Heuer soll der Umsatz in etwa auf gleichem Niveau bleiben. Man stellt sich insgesamt auf ein herausforderndes Jahr ein. Die Gründe dafür liegen vor allem in zwei der vier Geschäftsbereiche (Erneuerbare Energien, Industrie und Maschinenbau, Marine und Offshore sowie Windkraft). Zum einen sind da die Hersteller von Windenergieanlagen, die weiter unter großem Kostendruck stehen. Ein Zustand, den auch ein Zulieferer wie Bachmann spürt. Deshalb will man nun verstärkt Energieversorger als Kunden gewinnen. Zudem gibt es bei der Nutzung anderer erneuerbarer Energiequellen Verschiebungen und Schwankungen. Ausgelöst werde das durch die Regulatorien für die Umsetzung der Energiewende. Bachmann ist hier vor allem im Bereich Energiespeicher, Hybridkraftwerke und Infrastruktur für Elektromobilität tätig. Hier sehe man aber bereits heute sowie auch mittel- und langfristig gute Potenziale.

Namhafte Kunden

Im Bereich Industrie profitiert Bachmann indes von der sehr guten Konjunkturlage. Das Umfeld für Standardanwendungen sei zwar hart umkämpft. Dass man hier dennoch mit leicht steigenden Umsätzen rechnet, liegt daran, dass man sich mit den Automatisierungslösungen verstärkt auf zukunftsorientierte Nischen konzentrieren will. Positiv soll das Jahr auch für die Maritime-Abteilung laufen. Hier zeichne sich eine Erholung und Stabilisierung der Märkte ab. Zudem gehe man mit Kunden wie Hyundai Electric in den Serienanlauf.

Verschärfter Kostendruck

Insgesamt spricht Bernhard Zangerl für 2018 von einem herausfordernden Marktumfeld mit verschärftem Kostendruck. Dabei hilft aber die breite Aufstellung mit den vier Geschäftsbereichen. So können sich Herausforderungen und Chancen ausbalancieren. Für 2019 erwartet Zangerl dann wieder Aufwind. Aktuell laufende Neuprojekte würden dann spürbar Zusatzpotenzial für Bachmann bringen.

Für das Unternehmen arbeiten aktuell 451 Mitarbeiter, davon 307 in Feldkirch. Dass sich die Zahl im vergangenen Jahr kaum verändert hat, liege aber nicht etwa an Stellenabbau, sondern am Fachkräftemangel. Das erschwere trotz guter Konditionen und spannenden Betätigungsfeldern die Besetzung offener Stellen. VN-reh

„Wir erwarten 2018 ein herausforderndes Markt­umfeld mit verschärftem Kostendruck.“

Bachmann in Zahlen

66,5 Millionen Euro (-2,6 %) erzielte Bachmann 2017.

451 Mitarbeiter werden beschäftigt, davon 307 am Headquarter Feldkirch.

30 Prozent der Mitarbeiter bei Bachmann sind Frauen.