Auch Urgroßeltern beeinflussen Aufstiegschancen stark

Herkunft Was aus Kindern später einmal wird, hängt nicht zuletzt von ihrer Herkunft ab. Dabei spielt nicht nur das Elternhaus eine große Rolle, auch die Großeltern und selbst die Urgroßeltern sind prägend. Eine neue Studie aus dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) macht damit deutlich, dass der Zusammenhang zwischen Herkunft und eigener gesellschaftlicher Stellung noch stärker ist als angenommen. So lassen Bildungsgrad oder Berufsstand der Urgroßeltern noch auf den ihrer Nachfahren, heute in der vierten Generation, schließen. Das bedeutet, dass sich soziale Ungleichheit sehr viel langsamer abbaut, als bislang angenommen. „Selbst nach vier Generationen konnten wir immer noch einen Zusammenhang zwischen dem eigenen sozialen Status und dem der Vorfahren messen“, fasst Forscher Sebastian Braun die Ergebnisse zusammen. Ein niedriger Status der Vorfahren wirke daher wie eine Last auf dem Weg nach oben, ein hoher Status der Vorfahren hingegen wie eine Stütze. Konkrete Hinweise darauf, welche politischen Maßnahmen besonders geeignet sind, um Aufstiege zu fördern, liefert die neue Studie indes nicht. Vielmehr lässt der lange Zeithorizont über Weltkriege und andere Umbrüche hinweg sogar den Rückschluss zu, dass politische Rahmenbedingungen nur begrenzten Einfluss auf die soziale Mobilität haben.