Post und Gewerkschaft wollen das Kriegsbeil begraben

Feldkirch, Wien Ein schlussendlich am Arbeits- und Sozialgericht in Feldkirch ausgetragener Streit zwischen der Post AG und Postgewerkschafter Franz Mähr gilt als so gut wie beigelegt. Es habe eine Aussprache gegeben, bei der sich beide Seiten darauf geeinigt hätten, das Verfahren „auf ewig ruhend zu stellen“ und auf eine Fortsetzung der Klage zu verzichten, bestätigte Mähr auf Anfrage der VN. „Es herrscht jetzt quasi Waffenstillstand.“ Damit wäre das Kriegsbeil zwischen der Post und ihrem aufmüpfigen Personalvertreter wieder begraben.
Außer Spesen nichts gewesen?
Stichwort „aufmüpfig“: Ins Rollen gebracht wurde die Auseinandersetzung nach VN-Recherchen, bei denen Leser im Oktober 2017 vielfach massive Kritik an der Postzustellung im Land geäußert hatten. Diese Kritik wurde damals von Franz Mähr bestätigt. Weil die Chefetage der Post dem Gewerkschafter aber ein schriftliches „Medienkontaktverbot“ erteilt und er sich dessen ungeachtet („Ich werde mir sicher keinen Maulkorb umhängen lassen!“) zu den Zustellproblemen geäußert hatte, reichten die Postoberen gegen ihn eine Unterlassungsklage ein. Am 2. März 2018 traf man sich erstmals vor dem Arbeitsgericht, konnte sich aber zu keiner Einigung durchringen.
In der Folge wurden außergerichtlich Gespräche geführt. Er werde „so wie bisher versuchen, Probleme möglichst intern zu klären“, sagt Mähr. Dann wäre ein Marsch an die Öffentlichkeit nicht notwendig. Wenn allerdings die Post AG für Problemfelder „kein Gehör“ finde, fühle er sich als Gewerkschafter dazu verpflichtet, die Öffentlichkeit zu informieren, schloss Mähr. Bei der Postdirektion wird der Verzichtsantrag auf Fortsetzung des Verfahrens von Pressesprecher Michael Homola bestätigt. VN-TW