Wie viel Gefahr droht von den Renditen?

Markt / 11.05.2018 • 18:32 Uhr
Wie viel Gefahr droht von den Renditen?

Wien Die Rendite auf zehnjährige US Treasuries fluktuiert schon länger um die Marke von 3 Prozent. Dieses Niveau wird von vielen Beobachtern immer wieder als kritisch eingestuft, weil man Renditen oberhalb dieser Marke als attraktiv auch für Aktien-Investoren sieht. Die könnten dann nämlich beginnen, einen Teil ihrer Gewinne in Treasuries umzuschichten, so die Überlegung.

Im Februar wurde genau dieser Anstieg der langen US Renditen für die Erschütterung an den Börsen verantwortlich gemacht, gilt doch ein zu heftiger Inflations- und Renditeanstieg als ein möglicher Auslöser für eine Börsen-Korrektur. Aber es gibt noch ein Marktsegment, dessen Schicksal eng mit dem der US Staatsanleihen verknüpft ist, und das sind die Anleihen der Schwellenländer.

Gerade in Asien ist in den letzten Jahren sehr viel internationales Kapital in die lokalen Rentenmärkte geflossen, daher könnte ein Renditeanstieg in den USA dazu führen, dass dieses Kapital auch wieder den Weg zurück zum (amerikanischen) Ursprung antritt. Insofern ist es für die Emerging Markets weiterhin von hoher Bedeutung, wie viel Inflation in den USA aufkommt und wie aggressiv – oder moderat – die US Notenbank darauf reagiert.

Bei der jüngsten Fed Sitzung fiel das Statement in den Augen vieler Kommentatoren eher sanfter aus als erwartet.

monika.rosen@
unicreditgroup.at,
Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, UniCredit Bank Austria Private Banking, @Monika_Rosen