Italien und US-Zölle sorgten für Volatilität

Bregenz Die Sorgen über das fiskalpolitische Programm der neuen Regierung in Italien sowie die Erhebung zusätzlicher US-Zölle auf den EU-Export von Aluminium und Stahl und mögliche Gegenmaßnahmen der EU für ausgesuchte US-Importe haben zuletzt die Aktienkurse stark beeinflusst. Je nach Nachrichtenlage sorgten sie für entsprechende Volatilität an den Märkten. Fundamental gesehen hält der Rückenwind von der guten Konjunktur weiter an, verliert aber etwas an Schwung. Der Gegenwind von der Zinsseite bläst wenig spürbar, dürfte aber bis zum Jahresende zunehmen. Zudem dämpft hierzulande die Aussicht auf ein mögliches Ende der expansiven Geldpolitik zusätzlich die Kauflaune. Einige EZB-Vertreter deuteten indirekt an, dass die EZB bereits nächste Woche ein Ende der Anleihekäufe einläuten könnte. Die aktuelle Berichtssaison führte vor allem in den USA überwiegend zu positiven Gewinnrevisionen. Besonders bei US-Technologiewerten, die Mitte Woche neue Kursrekorde verbuchten. In den kommenden Monaten dürfte es jedoch schwieriger werden, den gestiegenen Gewinnerwartungen gerecht zu werden. Die Bewertung der meisten Aktienmärkte legt einen Abbau noch nicht nahe. Wir halten daher an unserer neutralen Gewichtungsempfehlung fest. Lediglich deutlich niedrigere Kurse eignen sich aus unserer Sicht für eine Übergewichtung der Positionen.
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hypovbg.at, Roland Rupprechter, MBA, Leiter Asset Management bei der Hypo Vorarlberg Bank