Bereit sein für den Wandel

Markt / 30.03.2019 • 13:00 Uhr
Bereit sein für den Wandel
Einmal mehr sorgte ein hochaktuelles Thema für ein volles Haus im CC Rheintal. VN/Paulitsch

48. Innovation(night: Blockchain-Technologie kann das Wirtschaftssystem nachhaltig verändern.

Lustenau In der modernen Geschäftswelt ist die Blockchain-Technologie angekommen, allerdings noch nicht überall. Experten sind überzeugt, dass sie das Potenzial hat, das Wirtschaftssystem nachhaltig zu verändern. Einer von ihnen ist Jens Schumacher, Forschungsprofessor an der Fachhochschule Vorarlberg. Er informierte im Rahmen der Veranstaltungsreihe innovation(night im Competence Center Rheintal über die Anwendungen auf dem Markt.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Blockchain-Technologie auf dem Markt einzusetzen, angefangen von der Produktion, über den Handel bis zum Finanzsektor. Und das sind erst die Anfänge, ist Schumacher, der seit vielen Jahren an der FHV forscht und lehrt, überzeugt, auch weil immer mehr Menschen die Vorteile erkennen. Vor allem das Vertrauen und die Sicherheit, wichtige Attribute von Blockchain, spielen in der globalen Ökonomie eine eminent wichtige Rolle.

„Die Möglichkeiten der neuen Technologie scheinen fast unbegrenzt.“

Jens Schumacher, Forschungsprofessor

Für den Professor bietet sich die Technologie deshalb für alle möglichen und vor allem sensiblen Bereiche geradezu an. Und immer mehr greifen zu, weiß Schumacher und verweist auf Länder wie Schweden oder Georgien, die Blockchain schon als Grundbuchregister nützen. Ein Vorreiter ist Estland, das bereits eine digitale Bürger-ID mithilfe von Blockchain eingeführt hat. Da herrscht bei uns noch Nachholbedarf.

„Fast unbegrenzte Möglichkeiten”

Unternehmen schätzen etwa die Möglichkeit der neuen Technologie, den Gütertransport in globalen Zulieferketten zu verfolgen, im Gesundheitsbereich können Patientendaten gespeichert werden, ohne dass man befürchten muss, dass Unbefugte Zugriff auf die Daten erhalten. „Die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt“, sieht Schumacher noch unzählige Anwendungsgebiete. Bis das alles in den Köpfen von Unternehmern, Politikern, aber auch Privatpersonen angekommen ist, ist ein fundamentales Umdenken erforderlich. Die Frage ist, ob wir für den Wandel bereit sind, sagt Schumacher.

Großes Projekt

Ignorieren kann man die Entwicklung jedenfalls nicht, verwies der Referent unter anderem auf ein großes Projekt, an dem sich auch die Fachhochschule Vorarlberg beteiligt. Es nennt sich Austrian Blockchain Center (ABC), das die Aufgabe hat, die umfassenden interdisziplinären Kompetenzen im Bereich der Grundlagen und der Anwendung von Blockchain-Technologien an einer Adresse zu bündeln.

Auch kritische Fragen

Damit das Werk funktioniert, sind viele Server weltweit im Einsatz. Sie verbrauchen sehr viel Energie, denn die Rechenleistung ist enorm. Diese Tatsache wurde dann auch bei der Publikumsdiskussion von einem Besucher angesprochen: „Dieses Thema ist nicht zu ignorieren.“

Auch die Frage, wo die Server stationiert sind und wer womöglich die Hand auf die gespeicherten Daten legen könnte, beschäftigt viele Menschen. Die Angst ist unbegründet, sagen Experten. Denn es herrscht durch bestimmte Verfahren absolute Manipulationssicherheit. HA

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Mathias Burtscher (IV), Prisma-Chef Bernhard Ölz, Referent Jens Schumacher, Katharina Linhart, Wisto, Stefan Fitz-Rankl, FHV (v.l.).
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Andreas Salcher und
Christian Jochum.
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Rainer Fitz (LPK), Vizebürgermeister Daniel Steinhofer, Patrick Hammerer (v.l.)
Bereit sein für den Wandel
Anton Steurer, TIP und Josef Summer,
Fa. Hirschmann.
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Martina Glatthaar und Roland Fischl.