Börsentipp: Weshalb der Dollar noch nicht aufgibt

Markt / 05.04.2019 • 15:30 Uhr
Der US-Dollar hat die sanftere Geldpolitik noch nicht eingepreist. Reuters
Der US-Dollar hat die sanftere Geldpolitik noch nicht eingepreist. Reuters

Börsenexpertin Monika Rosen hält eine weitere Abschwächung für möglich.

Wien Die US-Notenbank hat bei ihrer Rhetorik zuletzt eine deutlich moderatere Gangart eingeschlagen und auch ihre Konjunkturprognose für die USA gesenkt. Während die Renditen auf US-Treasuries gefallen sind, hat der Dollar diese sanftere Geldpolitik noch nicht wirklich eingepreist. Er zeigt weiter Stärke, nicht nur zum Euro, sondern auch zu einer Reihe von anderen Weltwährungen. In Bezug auf den Euro kann man wohl sagen, dass der Markt derzeit eher noch auf die Schwäche der europäischen Konjunktur als auf jene der amerikanischen schaut. Im zweiten Halbjahr erwarten wir aber eine Bodenbildung beim Euro und in weiterer Folge eine leichte Aufwertung, da die Faktoren, die jetzt den Dollar noch unterstützen, dann langsam auslaufen sollten.

Einerseits ist zu hoffen, dass bis zum Sommer mehr Klarheit in der Brexit-Frage herrscht, was dem Euro tendenziell Rückenwind verleihen sollte. Andererseits beflügelt die US-Notenbank mit ihrer expansiveren Geldpolitik die risikoreichen Anlageformen. Das sollte den Dollar ebenfalls schwächen, da er derzeit sehr stark als sicherer Hafen wahrgenommen wird. Bis zum Jahresende 2019 können wir uns einen Dollar um die 1,18 vorstellen, nächstes Jahr sollte dann eine weitere Abschwächung in Richtung 1,20 und darüber hinaus möglich sein.