Julia Bitschnau hat keine Angst vor Herausforderungen

Markt / 12.04.2019 • 08:00 Uhr
Julia Bitschnau hat keine Angst vor Herausforderungen
Bitschnau mag es, Verantwortung zu übernehmen und Herausforderungen anzugehen. Privat

Mit erst 29 Jahren ist die Fußacherin als “Area Director of Operational Innovation” für 58 Hotels verantwortlich.

Schwarzach, Dubai Herausforderungen scheinen ihr zu liegen: Ohne Sprachkenntnisse ging die damals 17-jährige Julia Bitschnau für ein Praktikum nach Spanien. Danach folgte ein Karriereschritt auf den nächsten. Jetzt ist die Fußacherin in Dubai im Hauptbüro der Marriott-Kette angelangt.

Sie sind vor zwei Jahren als einer der „Top-50-Köpfe von morgen“ ausgezeichnet worden. Damals waren Sie in Dubai im Sheraton Food&Beverage Managerin. Was hat sich in den letzten zwei Jahren getan?

Es hat sich sehr viel getan! Nach über vier Jahren im “Sheraton Jumeirah Beach Resort”, habe ich eine Hoteleröffnung als F&B Managerin geleitet und mich dann Anfang letzten Jahres dazu entschieden, mich neu zu orientieren. Ich habe u. a. eine Projektmanagerausbildung absolviert und einen neuen Job als Director of Operational Innovation angefangen. In dieser Rolle war ich zuständig für Projektmanagement, Prozessoptimierungen und strategische Entscheidungen für vier Hotels in Dubai, Ajman und Sharjah, alle Teil der Marriott Kette. Ich habe z. B. ein neues Restaurantkonzept entwickelt, Rekrutment-Prozesse optimiert und die Personalstruktur für eine Hotelneueröffnung erarbeitet.

Welchen Karriereschritt haben Sie in jüngster Zeit unternommen?

Vor drei Wochen wurde ich befördert und bin jetzt im Marriott Headoffice in Dubai. In meinem neuen Job als Area Director of Operational Innovation bin ich für die Vereinigten Arabischen Emirate zuständig (Dubai, Abu Dhabi, Sharjah etc.). Wir besitzen hier 58 Hotels.

Welche Aufgaben warten in Ihrer neuen Position auf Sie?

Ich bin dafür zuständig, Großprojekte zu leiten, etwa Strukturierungsprojekte. Ich arbeite auch an statistischen Analysen/Vergleichen und Best-Practise-Sharing. Oft bekommt man tolle Ideen von einem Hotel und kann diese Idee dann auf andere Hotels übertragen. Außerdem bin ich Ausbilderin in unserem Unternehmen für den Mittleren Osten und Afrika.

Was macht den neuen Job aus?

Mein neuer Job bringt extrem viele Möglichkeiten. Ich sitze im gleichen Büro mit allen Entscheidungsträgern und Vorständen und treffe jeden Tag Hotelteams, Hoteldirektoren und viele mehr.

Wo sehen Sie die meisten Anforderungen in Ihrer neuen Position und wie meistern Sie so eine Herausforderung?

Die größte Herausforderung ist es, sich jeden Tag neu beweisen zu müssen. Da ich an vielen Projekten gleichzeitig arbeite, und fast jeden Tag ein neues Hotel besuche, ist es sehr wichtig, sich immer von der besten Seite zu zeigen. Meistens hat man nur eine Chance in einem Termin mit einem Hoteldirektor. Außerdem arbeite ich an Projekten in allen Bereichen der Hotellerie, mal hat es mit meinem Kerngeschäft zu tun, ein anderes Mal mit Marketing. Man muss als Projektmanager den Überblick bewahren, auch wenn man nicht immer der Experte in jedem Fachbereich sein kann.

“Hier bekommt man auch als junger Mensch sehr viel Verantwortung übertragen.”

Julia Bitschnau, Area Director of Operational Innovation

Was war die beste Entscheidung in Ihrer Laufbahn?

Nach Dubai zu kommen, denn hier bekommt man auch als junger Mensch sehr viel Verantwortung übertragen. Ich wurde damals mit 22 Jahren Chefin eines Teams von 95 Mitarbeitern. Heute, mit 29 Jahren, arbeite ich in der Regionalzentrale der größten Hotelkette der Welt mit über 6900 Hotels weltweit. Ich denke, dass es zu Hause viel länger gedauert hätte, solche Chancen zu bekommen.

Was wird Ihr nächstes großes Projekt?

Ich arbeite derzeit an acht verschiedenen Projekten. Es geht darum, Kosten für unsere Hotels zu sparen und effizienter zu arbeiten. Im Moment ist es üblich, dass jedes Hotel einen eigenen Hoteldirektor, Finanzabteilung, Personalabteilungen etc. hat. Wenn man aber mehrere Hotels  unter einem Management kombiniert, kann man Kosten sparen und effizienter arbeiten. Außerdem haben solche Veränderungen in der Organisation grundsätzlich keine Auswirkungen auf den Gast. Der Check-In, Zimmerservice oder Service im Restaurant bleiben ja gleich. Diese Projekte sind spannend, aber auch mit vielen Emotionen der Hotelteams verbunden.

Was ist das Besondere daran, in VAE zu arbeiten? Wo sind die Gegensätzlichkeiten zum Vorarlberger Tourismus?

Es ist hier sehr international! Wir haben über 70 Nationalitäten in unserem Büro und ich arbeite in einem kulturell sehr durchmischten Team, mit Kollegen z. B. aus Amerika, Iran, Indien, Großbritannien oder Ägypten.

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit, in einem Land, in dem andere Urlaub machen? Wie oft kommen Sie zum Auftanken nach Vorarlberg?

Freizeit heißt, sich mit Freunden zu treffen, gut essen zu gehen, zu kochen, reisen, etc. Ich komme zwei bis drei Mal im Jahr nach Vorarlberg auf Urlaub, das nächste Mal schon Im Juni! Außerdem liebt es meine Familie, mich in Dubai zu besuchen, da bekommt man nicht so schnell Heimweh.

Zur Person

Die Fußacherin Julia Bitschnau, am 17. März 1990 geboren, ist in Dubai für die Marriott-Kette als Area Director of Operational Innovation für 58 Hotels zuständig.