Gela Allmann überlebte einen Absturz aus über 800 Metern und will nun anderen Mut machen

Markt / 24.04.2019 • 21:00 Uhr
Gela Allmann überlebte einen Absturz aus über 800 Metern und will nun anderen Mut machen
Das Female Future Festival feierte am Mittwoch seine Premiere. VN/Steurer

Female Future Festival brachte 700 Teilnehmer ins Festspielhaus.

Bregenz „Ich dachte, ich sterbe.“ So beschreibt Gela Allmann ihren Absturz auf Island aus über 800 Höhenmetern in die Tiefe. Die Bergläuferin erlebte den Sturz bei vollem Bewusstsein. Als sie gerettet und ins Krankenhaus geflogen wurde, wurde das Ausmaß ihrer Verletzungen sichtbar. Kaum ein Knochen oder Band blieb heil. Die Hauptarterie im rechten Oberschenkel war abgerissen. Allmann überlebte.

Auch heute, fünf Jahre später, ist noch längst nicht alles heil in ihrem Körper, erzählt sie bei ihrem Auftritt beim Female Future Festival im Festspielhaus Bregenz. „Schlimm ist relativ. Auch wenn es nach dem Unfall nicht leicht war, positiv zu denken. Aber alle haben irgendwelche Herausforderungen oder Wehwehchen.“ Die Zeit als „heller Geist in einem Matschkörper“ hat sie Demut gelehrt. „Jeder Schritt nach vorne zählt“, sagt Allmann. Deshalb will sie anderen Mut machen, „Vielen fehlt die letzte Portion Mut für eine kraftvolle Entscheidung. Oft vergessen wir unser Potenzial, das in uns steckt. Denn wir haben Angst vor Neuem und halten lieber an Altem fest, anstatt zu lernen, im Regen zu tanzen.“

Gela Allmann überlebte einen 800-Meter-Sturz. VN/Steurer
Gela Allmann überlebte einen 800-Meter-Sturz. VN/Steurer

Es war ihr Vater, der ihr nach dem Unfall einen wichtigen Satz sagte. „Die äußere Hülle kann jeder aufpolieren. Dein Leuchten und dein Glanz kommen immer nur von innen.“ Das positive Denken sieht man Allmann an. Bereits im Krankenhaus hängte sie Bilder von Bergen auf, um das große Ziel zu verdeutlichen, irgendwann wieder dort oben zu stehen. „Träumt groß“, sagt sie. Oft surft man auf der Welle gesellschaftlicher Erwartungshaltungen, aber wir sind für uns selbst verantwortlich. Es geht um die eigenen Werte und die eigene, persönliche Definition von Glück“, so Allmann vor den rund 700 Teilnehmern der Veranstaltung, die Premiere feierte und von den Initiatorinnen Verena und Patricia Eugster nicht umsonst als “Ein Tag der Inspiration und ein Festival der Möglichkeiten“ bezeichnet wird.