Trump lässt wieder einmal grüßen

Börsenexpertin Ines Frei zu positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten.
Dornbirn Die positive Entwicklung an den Aktienmärkten, die wir seit Ende Dezember des Vorjahres gesehen haben, setzte sich im April fort und hielt bis Mitte Mai an. Maßgebliche Kurstreiber waren die Ergebnisse der Unternehmen und die Aussicht auf eine stabile Konjunktur. Und die US-Notenbank hält sich mit Zinsüberlegungen zurück. Die maßgeblichen Indizes S & P 500 und der Nasdaq Composite erreichten im April neue Höchststände. Aber auch die Wirtschaftsdaten in China gaben Grund zu Optimismus. Eine höhere Inflation ist diesseits und jenseits des Atlantiks kein Thema.
Ängste nicht bewahrheitet
In den USA verlief die Berichtssaison überraschend positiv. Im Vorfeld waren enttäuschende Quartalsergebnisse mit Gewinnrückgängen befürchtet worden. Diese Ängste haben sich großteils nicht bewahrheitet, vielmehr konnten zahlreiche Unternehmen die Erwartungen von Analysten sogar übertreffen. Beflügelt von den USA, entwickelten sich fast alle Regionen und Sektoren positiv: An der Spitze der Kursgewinner standen einmal mehr Technologieaktien. Maßgebliche Vermögensverwalter wie die Erste Asset Management haben den Aktien-Anteil in den Portfolios etwas erhöht.
Damoklesschwert
Doch die Börsen stehen nach wie vor unter dem Damoklesschwert des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Das latente Risiko für ein Scheitern der Verhandlungen ist nach einem neuerlichen Tweet von US-Präsident Trump Anfang Mai ein marktbeherrschendes geworden. Dieses Risiko war in den Marktpreisen nicht adäquat reflektiert. Druckmittel auf beiden Seiten sind die Einführung bzw. Erhöhung von Einfuhrzöllen auf bestimmte Waren (z. B. Automobile). Das US-Handelsministerium hat den chinesischen Telekomausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei wegen Spionage-Vorwürfen auf eine schwarze Liste gesetzt. Die Börsenkurse geben derzeit nach. Wie lange?