Letzte Hoffnung Fosun

Shanghai, London, Bregenz Die im Jahr 1992 von vier Absolventen der Fudan Universität gegründete Fosun International Limited ist der größte in Privatbesitz befindliche Mischkonzern in China und hat seinen Sitz in Schanghai. Gehandelt werden die Aktien an der Börse Hongkong. Im vergangenen Geschäftsjahr machte Fosun einen Umsatz von über acht Milliarden Euro. Doch die Aktivitäten chinesischer Konzerne werden zunehmend kritischer beurteilt und oft auch abgelehnt.

Doch Fosun ist für viele europäische Traditionsunternehmen der Rettungsanker bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Gerade hat das chinesische Unternehmen, das über seine Luxemburger FFG Wisdom S.à.r.l. auch 58 Prozent am Bregenzer Strumpferzeuger Wolford hält, das Textilunternehmen Tom Taylor vor dem Aus gerettet. Auch für den Reiseveranstalter Thomas Cook, der 1841 in London gegründet wurde und als Erfinder der Pauschalreise gilt, ist Fosun die letzte Hoffnung.

Beteiligung an Reisesparte

Schon bisher hält Fosun 18 Prozent am zweitgrößten Reisekonzern der Welt, zu dem auch Neckermann Reisen und Condor gehören. Diese sollen auf v66 bis 75 Prozent erhöht werden. Fosun wird sich aber nicht an der börsennotierten Aktiengesellschaft, sondern lediglich an der Reiseveranstaltungssparte beteiligen, die man rechtlich von der Holding abtrennt, berichtet das deutsche Handelsblatt. Die Thomas Cook plc. werde damit zu einer leeren Hülle, schimpfen Kritiker des Deals. Der Unmut macht sich auch an der Londoner Börse bemerkbar. Die Aktie verlor nach Bekanntwerden der Fosun-Strategie mehr als ein Drittel ihres Werts. Fosun ist außerdem Mehrheitsaktionär des Club Mediterranee, wie Thomas Cook eine Ikone im internationalen Tourismusbusiness. VN-sca