Jö, so viel Interesse!

Markt / 24.07.2019 • 20:26 Uhr
Ulrike Kittinger und Mario Günther Rauch, Geschäftsführer des Jö Bonus Clubs, wollen weitere Partnerunternehmen einbinden. FA
Ulrike Kittinger und Mario Günther Rauch, Geschäftsführer des Jö Bonus Clubs, wollen weitere Partnerunternehmen einbinden. FA

Rewe hat eine neue Kundenkarte eingeführt. Neu daran: Sie ersetzt elf andere Karten.

Schwarzach, Wiener Neudorf Viele Konsumenten kennen das Problem. Die vielen Kundenkarten, die sie nutzen, so sie nicht zu den Verweigerern von Kundenbindungsmaßnahmen zählen, drücken schwer in der Geldtasche. Besonders in Österreich, denn die Österreicher nutzen die Karten öfter und lieber als Konsumenten in anderen Ländern. Seit Anfang Mai verspricht der Rewe-Konzern Entlastung. Ein Angebot, das auch in Vorarlberg sehr gut angenommen wird, wie Ulrike Kittinger und Mario Günther Rauch, Geschäftsführer des Jö Bonus Clubs, im Gespräch mit den VN betonen.

Spenden mit der Karte

Denn die Karte biete mehr Möglichkeiten Ös, wie die Punkte bei dem neuen Club heißen, zu sammeln, als etwa mit Billa- und Merkur-Cards, die in Vorarlberg weit weniger präsent sind als über dem Arlberg. Neben den beiden Lebensmittelmärkten sind derzeit  OMV, Libro, Pagro Diskont, Interio, BAWAG P.S.K., Penny,, Bipa, teilnehmende ADEG-Kaufleute und Billa Reisen bei Jö versammelt. Mit weiteren Firmen sei man im Gespräch, ab Herbst gebe es noch mehr teilnehmende Unternehmen. Auch in Vorarlberg, auch mit dem  Lebensmittelhändler Sutterlüty, so Kittinger . Die „All in one“-Card hat nach gut vier Monaten bereits über drei Millionen Nutzer, die sich überzeugen ließen von den Möglichkeiten. Bis Ende Jahr sollen es 3,7 Millionen Konsumenten sein, die Bonuspunkte sammeln, die sie dann bei den teilnehmenden Firmen einlösen oder aber für karitative Organisationen spenden können. Dass die Karte auch genutzt wird, zeigen die Nutzerzahlen: 700.000 Mal pro Tag wird sie beim Einkauf genutzt. Auch das digitale Angebot passt den Mitgliedern: Die Zahl der Downloads der jö App nähert sich der Million.

Datenschutz als Thema

Datenschutzrechtlich sei alles in trockenen Tüchern, denn konzipiert wurde das Kundenbindungsangebot, das on- und offline funktioniere, bereits nach Inkrafttreten der Datentschutzgrundverordnung (DSGV) und deshalb seien alle Vorgaben berücksichtigt. Und in der Tat gibt es relativ wenig Kritik von Datenschützern. Kittinger und Rauch beteuern, dass die Kundendaten unter den beteiligten Unternehmen nicht getauscht werden, auch würden sie nicht an Dritte weiterverkauft. Also Partner A sieht nicht, was sich der Kunde bei Partner B gekauft oder bestellt hat. Walter Hager vom Verein für Konsumenteninformation gibt dennoch zu bedenken, dass die Daten beim Jö Bonus Club, zusammenlaufen. Die bisherigen Karten von Billa, Bipa und Merkur gelten noch bis Ende des Jahres. Automatisch werden aber die Daten nicht übernommen. „Es ist wichtig, dass der Kunde selbst aktiv wird und sich anmeldet“, beschreibt Rauch das Prozedere.

Individuelle Informationen

Auch wenn strikte Datentrennung unter den Partnerfirmen herrscht, das individuelle Einkaufsverhalten der Kartenbesitzer wird natürlich schon analysiert. „Aus der Marktforschung wissen wir, dass sich die meisten Kunden tatsächlich auf ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnittene Informationen und Angebote wünschen.“ Darauf werde man eingehen, so Geschäftsführer Rauch. Mit Jö hat das bereits etablierte Paybacksystem, das beispielsweise von Nordsee, BP und Drogeriemarkt verwendet wird, im Land ernsthafte Konkurrenz bekommen. VN-sca

Jö in Zahlen

Gegründet Mai 2019

Teilnehmende Unternehmen 12, weitere Partnerfirmen an Herbst

Anmeldungen, Karten im Umlauf über 3 Millionen, Ziel: 3,7 Millionen bis Jahresende

Transaktionen 700.000 täglich

Digital 850.000 Downloads der App bis Ende Juli