Mit gelbem Faden und dem Dreihammer

Markt / 16.08.2019 • 19:12 Uhr
Mit gelbem Faden und dem Dreihammer

Dornbirn Bis in die Achtziger-Jahre war Vorarlbergs Wirtschaft von den großen Textilfirmen dominiert. Deren größte war F. M. Hämmerle, die bis zu 2200 Mitarbeitern an mehreren Standorten in Vorarlberg Arbeit bot. Gegründet von Franz Martin Hämmerle im Jahr 1836, entwickelte sich das Unternehmen zu einem industriellen Innovationstreiber im Land. Bei der Weltausstellung 1873 in Wien zeigte das Dornbirner Unternehmen rohe Baumwollgarne, gefärbte und bedruckte Baumwollstoffe und wurde für seine Ware mit der Fortschrittsmedaille ausgezeichnet. Bereits zu dieser Zeit zählte das Unternehmen zu den wichtigsten in der internationalen Textilindustrie. Besonders rührig war Victor Hämmerle, der als Pionier für die Versorgung, Bildung und das Wohnen soziale Firmeneinrichtungen schuf und nebenbei auch als Tourismuspionier den Samen für den heutigen Fremdenverkehr legte.

Die Textilien aus Dornbirn wurden weltweit nachgefragt. Marketing und Werbung waren von Anfang an wichtige Instrumente in der Firmenstrategie, um die Marke in der Monarchie und bei Schneidern bekannt zu machen. Die Qualität stimmte bis zum Schluss. Doch der Strukturwandel ergriff schlussendlich und nach mehreren Rettungsversuchen auch das Textilflaggschiff des Landes, das heute keine Textilien mehr erzeugt, allerdings der größte Vorarlberger Wohnungseigentümer ist und außerdem Gewerbeparks betreibt.

Mit gelbem Faden und dem Dreihammer
Mit gelbem Faden und dem Dreihammer

Vorarlberger Marken und Produkte sind im Vorarlberger Wirtschaftsarchiv dokumentiert und sollen im Industriemuseum ihren Platz erhalten: meinindustrie.museum