Metaller fordern 4,5 Prozent, für WKÖ “realitätsfremd”
Wien Die Gewerkschaft ist mit einer kräftigen Lohn- und Gehaltsforderung von plus 4,5 Prozent bei den Metaller-KV-Verhandlungen in die Herbstlohnrunde gestartet. “Es gibt wirtschaftlich gute Voraussetzungen”, sagt der gewerkschaftliche Chefverhandler Rainer Wimmer.
Für den Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) ist die Forderung aufgrund der Konjunkturabschwächung “realitätsfremd”. FMTI-Obmann Christian Knill verweist auf den starken Konjunkturabschwung. Im Jahr 2018 lag das reale Wirtschaftswachstum in Österreich bei 2,7 Prozent, heuer wird nur mehr ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. Auch die globale Konjunktureintrübung spiele eine große Rolle. Die Metalltechnische Industrie verdient rund acht von zehn Euro im Export. Für heute, Dienstag, ist die zweite Verhandlungsrunde angesetzt.
Bei den vergangenen KV-Verhandlungen einigten sich die Metaller-Arbeitgebervertreter und die Gewerkschafter nach sieben Runden auf einen hohen Abschluss mit einem durchschnittlichen Entgelt-Plus von 3,46 Prozent gestaffelt nach Einkommen. Die Gewerkschaft hatte zu Beginn der Verhandlungen damals 5 Prozent gefordert.
In der Metalltechnischen Industrie arbeiten in 1200 Firmen rund 130.000 Beschäftigte. Zu den größten Firmen der Branche zählen unter anderem der Anlagenbauer und Technologiekonzern Andritz, der Seilbahnhersteller Doppelmayr, der Beschlägehersteller Julius Blum und der Kranhersteller Palfinger.